Aktuelles zu rechter Gewalt

Der brandenburgische Verein Opferperspektive stellt fest, dass sich die Zahl rechtsextremer Gewalttaten im ersten Halbjahr nicht verringert hätte gegenüber dem Vorjahr. Opferperspektive zählte bislang 54 Gewalttaten in Brandenburg, während im ersten Halbjahr 2006 52 Gewalttaten gezählt wurden. Dieses Jahr bestanden die Gewalttaten aus 51 Körperverletzungen, 2 Brandstiftungen und einer Sachbeschädigung. Genauere Informationen gibt es in dieser Mitteilung von Opferperspektive: Zahl rechter Gewalttaten in Brandenburg gleichbleibend hoch – vom 07.09.2007

Die beiden sächsische Opferberatungsprojekte RAA Sachsen und AMAL berichten von 139 rechtsextremen Übergriffen in Sachsen. Das entspricht mal locker fünf Übergriffen pro Woche … Im ersten Halbjahr 2006 waren es „nur“ vier Übergriffe pro Woche (81 im ersten Halbjahr und 208 im gesamten Jahr 2006). Weiteres in der Pressemitteilung der beiden Organisationen: Pressemitteilung Statistik 1. Halbjahr 2007 – vom 06.09.2007

Die Zahlen können sich in den nächsten Wochen und Monaten noch erhöhen. Alle drei Organisationen sprechen von einer möglichen Dunkelziffer. Verständlicherweise scheinen sich nicht alle betroffenen Menschen an die Öffentlichkeit/Polizei oder sonst wen zu wenden, denn Gewalt zu erfahren bedeutet zuerst einmal Angst und bei fünf Übergriffen pro Woche in Sachsen vielleicht unter Umständen auch schon etwas „Normalität“?!

Ach ja, der ehemalige NPD-Abgeordnete Menzel der sächsischen NPD-Landtagsfraktion wurde zu einer halbjährigen Bewährungsstrafe und einer Geldauflage verurteilt, da er einem rechten Gewalttäter ein falsches Alibi verschaffte.

Und um nicht nur in den „neuen Bundesländern“ zu bleiben, noch der Verweis auf einen Artikel der bayerischen Chiemgau Online, die Norman Bordin porträtiert. Und ein kurzer Blick in die rechtsextreme Szene Ostwestfalens: Dort sollen einige V-Leute des Verfassungsschutzes enttarnt worden, berichtet der WDR. Ob das jetzt für die Bekämpfung der rechtsextremen Szene wirklich tragisch ist, wage ich mal zu bezweifeln. Schließlich waren die Verstrickungen V-Leute des Verfassungsschutzes ja der Grund für die Ablehnung des letzten NPD-Verbots-Antrages.

[via NPD-Blog: Brandenburg, Sachsen, Bordin]

[Nachtrag] Nach einer Umfrage der Forsa hat die NPD in Sachsen übrigens einen leichten Vorsprung vor der SPD und kann sich anscheinend weiter als „normale“ Partei profilieren: Netzeitung: NPD zieht in Umfrage an Sachsen-SPD vorbei – vom 06.09.2007