Fingerabdrücke des Browsers?!
Fingerabdrücke wurden in den letzten Wochen und Monaten häufiger diskutiert. Es war aber nicht immer nur der Fingerabdrucksensor des neuen iPhone 5S, sondern immer öfter tauchten die browser fingerprints in den Schlagzeilen auf. Beide haben wenig gemeinsam. Außer vielleicht dem dahinter liegenden Gedanken, dass Fingerabdrücke
eher mit einem Nutzernamen als einem Passwort zu vergleichen sind.
Henning Tillmann, ein frischgebackener Informatiker, hat festgestellt, dass sich Browser mehr oder weniger eindeutig einem Benutzer zuordnen lassen:
Im November und Dezember 2012 sammelte ich über mein Projekt Browser Fingerprinting 23.709 digitale Fingerabdrücke. Die Website ermittelte im Hintergrund – natürlich mit Zustimmung der Nutzer – Informationen über den verwendeten Browser, das genutzte Betriebssystem, Systemfarben, installierte Schriftarten und Plugins, u. v. m. In einer anschließenden Analyse konnte ich zeigen, dass nach einer technisch notwendigen Bereinigung knapp 93% der digitalen Fingerabdrücke in dem Untersuchungszeitraum einzigartig waren.
Für die Internetbenutzer bedeutet dies zukünftig wohl, dass sie schnell identifizierbar sind. Die Werbeindustrie dürfte jubeln, denn wenig Möglichkeiten hat ein Nutzer dieses Tracking zu verhindern. Das klingt erschreckend, bleibt nur die Frage, ob und wie die Werbeindustrie dies nutzen wird. Und ob die personalisierten Anzeigen nicht auch interessanter
sein können. Wenn man sie nicht gleich mit Adblock o.ä. ausblenden lässt.