SchlagwortArmut

Arbeit = Geld = Gesundheit

Neu sind die Untersuchungsergebnisse nicht wirklich. Schon im September 2006 machte der Gesundheitsbericht von Ulla Schmidt deutlich, dass Armut eine schlechte Gesundheit mit sich bringt (Artikel dazu bei stern.de oder auch netzzeitung.de).

Die Uni Bonn bzw. deren Forschungsinstitut für Kinderernährung hat nun belegt, dass das momentane ALG II nicht für eine gesunde Ernährung von Kindern ausreicht. Bei Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren reiche das veranschlagte Geld wohl gerade noch aus, aber bei Jugendlichen seien nur 3,42 Euro pro Tag geplant bei einem Bedarf von 4,68 Euro pro Tag. So die Pressemitteilung des FKE und ein darauf basierender Artikel von tagesschau.de.

Auf die kommenden (und z.T. auch schon vorhandenen) Preiserhöhungen für Milchprodukte (finanzen.nez berichtet) werden sich die Bezieher von ALG II also sicherlich freuen …
Schön, dass ihnen und dem Rest der Bewohner Deutschlands wenigstens Die Welt sagt, dass sie keinen Grund zum Jammern haben. Schließlich müsse ja in anderen Ländern noch mehr bezahlt werden. Eine kurzsichtige Berichterstattung oder eine Berichterstattung, die nicht von dem Armen Deutschlands ausgeht?!

Studieren ist nichts für Arbeiterkinder

Von 100 Akademikerkindern können immerhin 83 ein Hochschulstudium aufnehmen. Von 100 Kindern aus den sogenannten bildungsfernen Familien schaffen es nur 23. Wer aus einer Beamtenfamilie stammt, in der mindestens ein Elternteil eine akademische Ausbildung genossen hat, bekommt demnach eine fünfeinhalb Mal so hohe Bildungschance wie gleichaltrige und vielleicht talentiertere Kinder aus Arbeiterfamilien.

hält Thorsten Stegemann fest und stellt die aktuelle Studie des Deutschen Studentenwerkes dazu vor: Soziale Auslese für Fortgeschrittene

Modellprojekt in Niedersachsen für werdende Mütter

Ich habe zwar schon einmal etwas von dem Projekt Pro Kind – Wir begleiten junge Familien gehört, hatte es allerdings bislang immer wieder vergessen. Nun hat Telepolis das Modellprojekt in einem Artikel vorgestellt: Hausbesuche für einen guten Start ins Leben

Die Idee endlich mal präventiv aktiv zu werden, ist wohl schon längst überfällig. Nicht nur weil es sich wahrscheinlich langfristig auch monetär rechnet, sondern weil damit der Staat auch seiner Verantwortung beginnt gerecht zu werden.

1.142.600 Arme in Niedersachsen

Das sind 14,5% der Menschen in Niedersachsen, die unter der Armutsgrenze (weniger als 50% des Durchschnittseinkommens) leben.
Und in Osnabrück, dem Landkreis Osnabrück, dem Emsland, der Grafschaft Bentheim, Diepholz, Cloppenburg und Vechta sind es geschätzte 2.400 Menschen, die kein Obdach haben.
Quelle: Abseits?!blog und auch: Evangelischer Pressedienst (mittlerweile beide offline)

Ach ja, die Bundesgartenschau 2015 in Osnabrück soll übrigens über 185 Millionen Euro kosten. Jedenfalls wenn 2 Millionen BesucherInnen kommen und wenn während der Bauzeit von 2010 bis 2015 die Preise sich nicht verändern… Quelle: Stadt Osnabrück