Warum ich mir einen Magneten in den Finger einsetzen ließ

Es ist sicherlich schon ein knappes Jahr her, dass ich von Magnetimplantaten in Fingern hörte. Und ich muss gestehen, ich war direkt fasziniert davon. Ich las auf magnetimplantat.de, las englische Erfahrungsberichte, sah selbstgemachte Videos und Dokumentationen vom ZDF und Arte und entdeckte einen Cyborg-Verein.

Das alles war noch nie meine Welt. Mit Piercings, Body-Modification, Brandings, riesigen Tunneln im Ohr und so habe ich noch nie geliebäugelt. Mit einem Tatoo schon eher. Aber von Ankern, Wassernixen, Tribles, Namen von Partnerinnen und ggf. Kindern, Schmetterlingen und Sternchen wollte ich auf meiner Haut nichts sehen.

Da hat so ein Magnetimplantat schon einen praktischen Nutzen. Schließlich kann ich damit bald Büroklammern und vielleicht sogar kleinere Schrauben hochheben. Und hoffentlich kann ich dann sogar magnetische Felder spüren.

Bald.

Bald.

Denn der Oli sagt, ich darf noch nicht damit herumspielen. Oli ist nun mein persönlicher Magnetimplantatauskenner und -Einsetzer. Er kennt sich aus, denn er macht das schon sehr lange, sagt er. Und er hat auch einen Magneten im Finger. Der Oli ist im Visavajara in Nürnberg und wirkt von Anfang an sehr kompentent. Mit ausführlichem Erklären, einer vorherigen Rauchpause und einer lokalen Betäubung meines Fingers dauerte der Eingriff selber eine dreiviertel Stunde. Der Schnitt im Finger wurde dann mit einem Knoten genäht. Und schon nach einigen Tagen ist die Wunde gut abgeheilt:

Die Wunde zwei Tage nach Einsetzen des Magnetimplantats
Die Wunde zwei Tage nach Einsetzen des Magnetimplantats

Nun, noch zwei Tage später, ist fast keine Schwellung oder Verfärbung mehr zu sehen. Die äußere Wunde ist also dabei gut zu verheilen. Den Faden werde ich mir Mitte nächster Woche selber ziehen. Oder ich werde jemanden fragen, der sich das mehr zutraut… Danach wird es etwas dauern, bis in der „Tasche“, in der sich der Magnet in meinem Finger befindet, alles wieder regeneriert hat und sich langsam wieder Nerven in der Gegend bilden. Damit kann sich dann eine Art „Magnetsinn“ entwickeln. Sodass man (also ich) magnetische Felder spüren kann. Das muss ich dann üben, aber dazu muss sich das Gewebe erst erholt haben. Denn wenn der Magnet sich nun stark bewegt bzw. vibriert, bildet sich natürlich kein Gewebe direkt an dem Magneten. Er könnte quasi in der Tasche herumpoltern. Und damit wären magnetische Felder natürlich nicht so gut spüren, wie wenn der Magnet eng eingebettet liegt.
Das Setzen des Magneten war dank einer lokalen Betäubung nicht schmerzhaft. Wie man es kennt, ist nur die Spritze mit der Betäubung selber schmerzhaft. Die Wunde selber tat mir ebenfalls nicht weh, hier wurde sauber gearbeitet (Danke Oli!). Aktuell ist die Fingerkuppe noch recht druckempfindlich, weil es innen noch nicht abheilen konnte.
Natürlich musste ich schon etwas mit einer Büroklammer herumspielen. Und vielleicht gibt es in den kommenden Wochen und Monaten noch etwas spannendes zu berichten.

Eine Büroklammer hängt am Finger mit dem Magnetimplantat
Eine Büroklammer hängt am Finger mit dem Magnetimplantat

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