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Google Chrome: Den Duden als Suchmaschine einrichten

Wer Google Chrome als seinen Browser ausgewählt hat, kann ganz leicht den deutschen Duden durchsuchen. Mit einer kurzen Einstellungen reicht es dann, in der Omnibar (die kombinierte Adresszeile mit Suchfeld) d Suchbegriff einzugeben, um direkt beim Duden zu suchen. Wer also auf der Suche nach der korrekten Schreibweise eines Wortes oder auch der Definition von einem Fremdwort ist, erhält so eine schnelle Hilfestellung.
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Rückblick: Das waren meine Online-Trends 2010 – Teil 1

Ende letzten Jahres veröffentlichte ich meine Internettrends 2010. Und ich denke, dass ich im Großen und Ganzen recht gute Trends für 2010 angesprochen hatte. In den damaligen Kommentaren gab es ebenfalls sehr gute Hinweise, die nun natürlich eines kleinen Rückblicks bedürfen.

Internettrends 2010 (by wordle.net)
Internettrends 2010 (by wordle.net)

Bild: Wordle aus dem Artikel "Keinen Trend verpassen: Das wird 2010 im Internet passieren"

Richtig, falsch, knapp daneben – Das waren meine Trends für 2010

1. Social Networks: Facebook tritt seinen Siegeszug auch in Deutschland an

Alexander Hüsing von Deutsche Startups veröffentlichte vor einigen Tagen unter dem Titel Facebook saugt die Konkurrenz auf – Stayfriends im freien Fall […] eine Kurzanalyse der Sozialen Netzwerke. Und schreibt dort recht prägnant: An Facebook kommt somit in Deutschland keiner vorbei. Die Folge: Die Mitbewerber müssen Federn lassen. Seit Anfang dieses Jahres verloren die großen Netzwerken um Lokalisten und Co. fast 4,5 Millionen regelmäßige Nutzer.
Nicht ganz verwunderlich, denn hinter immer wieder neuen Funktionen treten die Bedenken bezüglich des Datenschutzes bei den Nutzern eindeutig zurück. Zudem ist ein großes Soziales Netzwerk natürlich interessant, weil man dort eben die meisten anderen Freunde, Bekannten und Kollegen finden kann. Die Wahl von Facebook-Gründer Zuckerberg zur Person of the Year 2010 durch das Time-Magazine zeigt auch den internationalen Erfolg von Facebook.

2. Bing bleibt bedeutungslos

Diagramm: Besucher benutzten diese Suchmaschinen, um webanhalter.de zu erreichen
Diagramm: Besucher benutzten diese Suchmaschinen, um webanhalter.de zu erreichen

Auf webanhalter.de ist es offensichtlich, dass Bing keine große Relevanz hat (s. Bild rechts). Deutschlandweit sieht es nicht wirklich anders aus. Und auch im Vergleich mehrere Länder erobert Bing keine Gold-Medaillen wie man auf dieser Karte nachvollziehen kann. Aber doch nehmen sie gerade im US-Markt dem Giganten Google doch einige Anteile weg.

Und auch das Erscheinungsbild der Bing Bildersuche scheint für die neue Google-Bildersuche doch Vorbild gewesen zu sein. Wenn die Google Bildersuche auch bei google.de noch nicht freigeschaltet ist, wird sie es sicherlich in einigen Monaten werden.
Und Bing bleibt mit der Integration von Facebook und weiteren Features aktiv und durchaus innovativ.

3. Google bleibt innovativ, aber konsolidiert zuerst

Anfang August gab Google bekannt, dass Google Wave eingestellt wird. Mit Caffeine brachte Google eine neue Infrastruktur für die Suche und testete im gesamten Jahr ausführlichst an der Darstellung der Suchergebnisse. Und mit Instant Search und Instant Preview nutzt der Suchmaschinenriese die neue Infrastruktur, um ordentlich Geschwindigkeit in die Suche zu stecken. Das wird zwar bei einigen als Beginn des Untergangs gesehen, aber ich halte es eher für eine Konsolidierungsmaßnahme. Denn die bestehenden Produkte, also vor allem die Suche, wird ausgebaut und verbessert. Wobei man gerade beim Redesign der Bildersuche nicht unbedingt von einer wirklichen Verbesserung reden kann.
Wirklich große neue Produkte hat Google dieses Jahr nämlich nicht herausgebracht. Chrome OS beispielsweise war schon länger bekannt.

4. Twitter wird sterben. Und als RSS-Aggregator weiterleben.

Vollkommen daneben. Jedenfalls wenn ich mein persönliches Twitter-Verhalten resümiere, dann benutze ich Twitter zwar auch als Informations- aber immer mehr auch als Kommunikationskanal. Durch das Folgen einzelner Nutzer kann man sich sein Twitter-Universum so selbst erschaffen, wie man es möchte. Folgt man bspw. hauptsächlich Newsmedien, wird Twitter ein reiner Informationskanal. Und folgt man wahllos anderen, ist es schon durchaus wahrscheinlich, dass man bald unzählige Meldungen über das schnelle Geld verdienen im Internet in seiner Timeline findet.
Wer mag, darf natürlich gerne. Die Offenheit und Einfachheit von Twitter ermöglicht allerdings eine Vielzahl von Nutzungen.

5. Google Wave vs. Facebook

Bereits weiter oben erwähnte ich, dass Google Wave eingestellt wird. Das sollte eigentlich alles sagen. Der Misserfolg wird sich nicht wegdiskutieren lassen. Alleine über die Ursachen kann man spekulieren. Vielleicht war Google Wave zu kompliziert, vielleicht ein zu langsam, als dass man es vernünftig gebrauchen konnte oder, mein persönlicher Tipp, vielleicht war es einfach zu allumfassend. Denn es konnte ja niemand wirklich exakt sagen, was man mit Wave alles machen kann oder halt auch nicht.

Teil 2 meines Rückblicks auf den Ausblick für 2010 folgt dann in einigen Tagen.

Google Vorschau – Einige Details näher betrachtet

In Deutschland ist es schon weitestgehend gestartet, in über 40 anderen Länderversionen startet Google gerade sein neuestes Feature: Google Instant Preview. Oder auf deutsch: Google Vorschau.

Auf einer eigenen Website gibt Google einige grundlegende Informationen: www.google.de/landing/instantpreviews. Dort oder auch über diesen Link kann man Google Vorschau direkt aktivieren. Ein Google-Account ist dafür nicht notwendig.

Kein Youtube, aber Amazon-Werbung

Google Instant Preview: Youtube Videos werden nicht angezeigt, Amazon Werbelocks aber schon
Google Instant Preview: Youtube Videos werden nicht angezeigt, Amazon Werbelocks aber schon

Das eingebundene Video bzw. dessen Vorschaubild wird in der Vorschau nicht angezeigt. Stattdessen sieht man in dem Artikel das Icon eines nicht-aktiven Plugins. Ob hier den meisten potentiellen Besuchern klar ist, dass dies nur eine Unzulänglichkeit Googles und nicht der Seite selber ist?
JavaScript wird offensichtlich ausgeführt, wie man anhand der Amazon-Werbung unterhalb der Überschrift sieht.

YAHOO! Pipes

Google Instant Preview: Yahoo Pipes werden verarbeitet
Google Instant Preview: Yahoo Pipes werden verarbeitet

Mit YAHOO! Pipes eingebundene Feeds werden ebenfalls in der Vorschau angezeigt. Obwohl es durchaus mehrere Sekunden dauert, bis YAHOO! Ergebnisse liefert und anzeigt, werden sie in der Vorschau übernommen. Bei vielen anderen Services, die Vorschaubilder generieren, ist dies nicht der Fall.

Google Adsense? Klein ja, groß nein!

Google Instant Preview: Ein kleiner Adsense-Werbeblock bleibt in der Anzeige erhalten
Google Instant Preview: Ein kleiner Adsense-Werbeblock bleibt in der Anzeige erhalten

Unterhalb der Überschrift bleibt eine kleine Anzeige von Adsense (grau hinterlegt) erhalten. Aber ein größerer Adsense-Block wird nicht angezeigt:

Google Instant Preview: Grosse Adsense-Blocks werden nicht angezeigt
Google Instant Preview: Grosse Adsense-Blocks werden nicht angezeigt

Interessanterweise konnte ich dieses Verhalten auf anderen Internetseiten nicht sehen. Der Grund scheint darin zu liegen, dass ich die Werbebanner in den letzten Tagen mehrfach austauschte.

Vorschaubild je nach Suchanfrage

Google Instant Preview: Vorschau je nach Suchanfrage
Google Instant Preview: Vorschau je nach Suchanfrage

Auf diesem Bild wird derselbe Artikel wie auf dem vorherigen Bild angezeigt. Doch je nach Suchanfrage werden bestimmte Teile (oder auch gar nichts) auf dem Bild hervorgehoben.

Tipps für die Google Vorschau

  • Werbung scheint nicht herausgefiltert zu werden. Obwohl es manche Vorschaubilder gibt, auf denen sie nicht zu sehen ist. Auf meiner Website liegt es möglicherweise daran, dass ich die Ladezeiten mit einem Adsense-Loader zu verbessern versuchte.
  • Auf Videos alleine oder am Seitenanfang sollte man wohl besser verzichten. Das Zeichen eines fehlenden Plugins wirkt nicht sehr vertrauenserweckend. Und auch die Vorschaubilder bei Youtube-Videos selber zeigen nicht das gewohnte Standbild des Videos. Nur ein schwarzes Bild wird bei Youtube angezeigt, während bei anderen Videohostern auch durchaus mal überhaupt kein Bild angezeigt wird. Allerdings auch nicht das Icon eines fehlenden Flash-Plugins.
  • Übersichtlichere Seiten mit Zwischenüberschriften und Listen dürften bevorzugt werden. Sieht man gleich auf der Seite einen gut strukturierten Beitrag, könnte das die Klickzahlen erhöhen. Jedenfalls bei Suchen nach Informationen.
  • Große Bilder, aussagekräftige Grafiken und Statistiken sollten ebenso die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ob man auf diese überhaupt auf einer Webseite verzichten sollte, wage ich mal zu bezweifeln.

Trotzdem stellt sich die Frage, inwieweit die Vorschau überhaupt angenommen wird. Benutzen die Suchenden bei Google die Instant Preview oder machen sie sich mit einem Klick lieber direkt ein Bild von der Webseite?

China und Google – Sollten Suchmaschinen zensieren?

Nun leitet Google die Besucher von google.cn auf Google Hongkong (www.google.com.hk) um. Dort werden die Ergebnisse nicht mehr nach der chinesischen Doktrin zensiert. Und das vielzitierte Motto Don’t be evil scheint wiederhergestellt worden zu sein. Google ist nicht mehr (nur) die unheimliche Datenkrake des Informationszeitalters, sondern doch noch das nerdige Unternehmen mit ethischen Grundsätzen.

Tiananmen Square von Sanfamedia.com
Tiananmen Square von Sanfamedia.com

Als zensierte Inhalte wurden vor allem politische Gegner und geschichtliche Ereignisse wie das Tian’anmen-Massaker identifiziert. Hackangriffe auf Google und andere große IT-Unternehmen, die Anfang des Jahres bekannt gemacht wurden, waren der Anlass. Und der Cyberwar zog auch in die gewöhnlichen, ansonsten nicht unbedingt IT-lastigen Zeitungen ein.

Die Welt scheint wieder in Ordnung zu sein. Google verteidigt die westliche Welt, man schlägt zurück. Gegen böse Hacker, gegen die Zensur und für die Pressefreiheit. Und natürlich die Grundrechte der Menschen oder vielleicht doch besser der Werte der westlichen Welt?!

Denn auch hierzulande wird zensiert. Gemeint sind nicht die unsäglichen Versuche eine Zensurinfrastruktur zu installieren unter dem Vorwand der Bekämpfung von Kinderpornographie oder gar dem Jugendschutz. Nein, man lässt eine Horde von Anwälten los. Nicht immer gegen den Betreiber einer Webseite, der Unliebsames für das Klientel veröffentlicht. Denn das mag vielleicht juristisch nicht unbedingt angreifbar zu sein.
Man spricht einfach auf juristischem Weg die Suchmaschinen an, damit sie Inhalte nicht mehr anzeigen. Und was bei Google & Co nicht angezeigt wird, das existiert nicht.

… mit Anwälten zur Privatzensur

Zensur ist schlecht! Und nicht nur der uneingeschränkte Zugang zu Informationen sollte ein verankertes Grundrecht sein. Sondern auch der kostenfreie Zugang sollte damit eingeschlossen sein. Denn Monatsgebühren, fehlende, fehlerhafte oder beschränkte Ausstattung zensieren ebenso.

Aber das Recht!

Google Hongkong
Google Hongkong

Wer nur bis hierher liest, bleibt auf dem Niveau großer Boulevard-Zeitungen stehen. Denn auch wenn das Lästern über Anwälte, Zensur und die wahlpolitischen Spielchen von Frau von der Leyen durchaus spaßig sein kann, muss man weitersehen.

Setzen sich Suchmaschinen über Zensurmaßnahmen hinweg, haben sie einen klaren wirtschaftlichen Vorteil: Die unzensierte Suchmaschine. Und dies ist ein Alleinstellungsmerkmal auf dem chinesischen Suchmaschinenmarkt, der eben nicht von Google sondern dem chinesischen Baidu angeführt wird.

Erwartet man das Google die staatliche oder privatwirtschaftliche Zensur nicht einhält, wie lässt sich dann erwarten, dass Google andere rechtliche Grundlagen einhält?!

Was ist mit dem Datenschutz? Was ist mit Werbung für pornographische Inhalte? Was ist mit Malware (Viren, Trojaner & Co)? Suchmaschinen haben sicherlich in einigen Bereichen ähnliche Interessen wie die Benutzer. Aber ist das wirklich immer der Fall?
Die aktuellen Diskussionen um Google Streetview in Deutschland beweisen unterschiedliche Interessen. Und zeigen eines deutlich: Es ist eine gesellschaftliche Debatte!

Und solange eine solche gesellschaftspolitische Debatte läuft, erwarte ich, dass sich Unternehmen an das geltende Recht halten. Und sich nicht eigenmächtig darüber hinweg setzen! Das gilt für Google und das gilt auch für die Zensur von Inhalten.