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Böse aber kreativ – Warum Internetseiten nicht pauschal zuverlässig sind!

Was im Internet steht, ist richtig!

Mit dieser Einstellungen suchen und finden viele Leute im Internet. Doch die Wahrheit sieht anders aus. Das Internet und die Suchmaschinen lassen sich manipulieren und geschickt für eigene Geschäftsinteressen einsetzen. Das ist die Aufgabe von Suchmaschinenoptimierern (SEOs). Sie sollen dafür sorgen, dass die Internetseite möglichst prominent gefunden wird. In bestimmten lukrativen Geschäftsbereichen ist dies wohl fast nur noch mit halblegalen oder gar illegalen Methoden möglich. Eine dieser Methoden soll hier einmal vorgestellt werden. Auf dass es helfe, die Vertrauenswürdigkeit von Internetseiten besser einschätzen zu können.
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Vorraussetzungen für vertrauenswürdige Soziale Such(ergebniss)e?!

Nachdem ich bei meinem letzten Eintrag schon angedeutet habe, was ich beim zukünftigen Internet für wichtig halte, will ich nun etwas ausführlicher darauf eingehen.

Unter dem Titel Identity 2.0 ist das Thema eigentlich schon bekannt (Wenn Ihr Euch den Vortrag anschaut, dann guckt ihn zweimal. Einmal für den Vortragsstil und ein zweites Mal, um den Inhalt mitzubekommen ;-).

Es ist m.E. entscheidende Punkt, den Dick Hardt anspricht, dass momentane Identität im Internet immer nur auf eine Seite bezogen ist.

Wenn jemand diese Seite sieht, die unter marc-pentermann.de erreichbar ist, auf der ich mich im Impressum als Marc Pentermann ausgebe, dann ist diese Information schwer zu überprüfen. Ein Blick bei der denic hilft, da dort angegeben ist, dass diese Seite auch wirklich auf einen Marc Pentermann registriert ist.
Doch welche Garantie besteht, dass ich bspw. bei Lycos iQ auch dieser Marc Pentermann bin? Es gibt sicherlich einige Querverbindungen, aber wie zuverlässig sind diese?

Nicht einverstanden? Okay, dann nehme ich ein anderes Beispiel: Wie weist jemand bspw. bei Lycos iQ nach, dass er wirklich ein Chemieprofessor ist? MatthiasG.Vogt hat dieses Beispiel im Blog von Lycos iQ eingebracht. Jemand hat sich unter dem Namen oreiser bei Lycos iQ registriert. Mit einem Bild und einem Verweis auf seine Internetseite Chemie im Alltag. Über seine E-Mailadresse im Impressum -vielleicht gibt es auch noch andere Hinweise, aber ich nicht weiter gesucht- sieht man, dass es offenbar einen Oliver Reiser bei der Uni Regensburg gibt. Nach kurzem Suchen findet man dort die Seite eines Oliver Reiser, der nach Angaben der Universitätsseite dort eine Professur inne hat. Wieder mit demgleichen Bild.

Gibt es jetzt handfeste Beweise, dass der oreiser von Lycos iQ nun auch der Oliver Reiser der Uni Regensburg ist? Das Bild kann ein Anhaltspunkt, aber ist es mehr? Das Bild von Seite der Universität Regensburg zu kopieren und bei Lycos iQ einzufügen, ist nicht sonderlich schwer. Einzig die E-Mailadresse mit der Endung uni-regensburg.de kann ein Anhaltspunkt sein. Aber erhalten Studenten vielleicht ähnliche E-Mailadressen? Und welche E-Mailadresse ist wohl bei Lycos iQ angegeben? Öffentlich ist sie nicht, was verständlich ist. Und selbst wenn, wäre es eine Adresse mit web.de am Ende, wäre dies noch kein Gegenbeweis.

Ist eine öffentliche E-Mailadresse also die einzig verifizierbare Möglichkeit zur Überprüfung der Identität?! Und wer ist bei den Unmengen von SPAM noch bereit, seine E-Mailadresse öffentlich anzugeben? Und selbst wenn, eine E-Mailadresse kann wohl in den wenigsten Fällen Auskunft über vorhandene Fertigkeiten geben.

Und das normale Volk, das nicht einer vertrauenswürdigen Einrichtung wie einer Universität angehört? Es kann nicht einmal die selbst schon unzuverlässige E-Mailadresse als „digitalen Ausweis“ benutzen.

Als entscheidende Frage bleibt: Wie weise ich mich im Internet aus? Wie kann ich meine Fähigkeiten und Kenntnisse belegen. Vielleicht sind diese Fragen momentan noch nicht außergewöhnlich wichtig, aber mit der zunehmenden Entwicklung des Web 2.0 muss eine Lösung gefunden werden …

Trusted Social Search?!

Social Search ist im Kommen. Neben Lycos iQ, wo ich aktiv bin, gibt es noch das mittlerweile sehr bekannte Yahoo! Answers (deutscher Ableger: Yahoo! Clever). Gerade frisch in die Betaphase gestartet ist Windows Live QnA von Microsoft. Im englischen Sprachraum gibt es noch viele weitere Ableger wie answerbag und Insider Advice.
Auf englisch bietet SearchEngineWatch ein Who’s Who in Social Search und auch beim CNET gibt es einen kurzen Überblick: Internet search gets Web 2.0 style.

Social Search läßt sich kurz beschreiben: Man profitiert von der Erfahrung der anderen User. Die oben erwähnten Projekte sind Question&Answer-Services, bei denen man eine Frage stellen kann und von anderen eine Antwort erhält. Im Gegenzug beantwortet man selber vielleicht einige Fragen.

Ein weiterer Teil sind die unzähligen Social bookmarking-Systeme. Dort speichert man Links online, versieht diese mit einer Beschreibung und andere User können auf sie zugreifen. Lycos iQ vereint beide Systeme unter einer Oberfläche (Überblick der Funktionen).

Zur Verwaltung der Inhalte wird oftmals Tagging benutzt. Die bislang übliche Kategorisierung wird immer seltener verwendet. Die Auseinandersetzung mit Tagging findet m.E. aber noch sehr wenig im deutschsprachigen Raum statt. Die üblichen Verdächtigen wie Blogger mal ausgenommen 😉

Nun stellt sich natürlich die entscheidende Frage: Wie kann ich den Antworten und Links anderer User vertrauen? Wie zuverlässig sind?

Lycos iQ hat einen m.E. einen guten Weg eingeschlagen. Man bekommt Punkte für die einzelnen Aktivitäten. Werden Antworten als hilfreich bewertet vom Fragesteller, bekommt man Punkte. Fügt man Links hinzu bekommt man auch Punkte. Werden diese Links von anderen Usern kopiert, erhält man ebenfalls Punkte. Momentan ist das Verhältnis noch etwas unausgeglichen, aber die Überarbeitung des Punktesystems ist schon angekündigt.

(Über die weiteren Funktionen des Punktesystems habe ich u.a. bei dieser Frage geschrieben.)

Nun ist eine Rangliste an sich nicht wirklich aussagekräftig. Auch bei Lycos iQ sind aktive User in den oberen Rängen der Rangliste, obwohl sie in einigen Fällen eher durch Quantität als durch Qualität glänzen. Ein Phänomen, was sicherlich nicht ungewöhnlich und auch schlecht zu verhindern sein dürfte.

Um dieses Phänomen wenigstens etwas einzugrenzen, wurden die Tags zur Hilfe genommen. Sowohl Fragen als auch Links bedürfen wenigstens eines Tags, um gespeichert zu werden. Dadurch bilden sich für jeden User Themenschwerpunkte, die durch die Anzahl der Punkte in einem Tag charakterisiert werden.

So sieht man bei Antworten bspw. wieviele Punkte der Antwortende bereits zu den Tags der Frage gesammelt hat. Um nun hohe Punktezahlen auch zu visualisieren, wurden sog. ‚Diplome‘ eingeführt. Ab einer bestimmten, relativ hohen, Punktezahl kann man ein Diplom für den jeweiligen Tag beantragen. Dies wird dann durch ein kleines Sternchen bei der jeweiligen Antwort deutlich gemacht.

Ob dies nun ein geeignetes Mittel ist, um die Qualität der Antworten besser bewerten zu können, wird sich sicherlich noch zeigen. Einen Schritt in die richtige Richtung, stellen die Diplome ohne Zweifel dar.