Dein Name steht bei Google? Meine Anleitung zum Entfernen

Durchaus oft sieht man Internetseiten, die ohne Nachfrage Namen und persönlichen Daten anderer Leute im Internet veröffentlichen. Beim Googlen seines eigenen Namens findet man sich dann überraschend auf irgendwelchen Seiten wieder. Oder vielleicht sogar ein Foto von einer Party? Diese kleine Anleitung soll helfen, den eigenen Namen aus den Google-Ergebnissen zu entfernen. Oder die Seiten wenigstens relativ unsichtbar zu machen.

[Update: Mai 2014] Google stellt EU-Bürgern nun dieses neue Formular zur Verfügung, um unerwünschte Inhalte zu dem eigenen Namen aus den Suchergebnissen zu entfernen. Zu anderen Suchanfragen kann die Seite aber ggf. weiterhin auffindbar sein. Sie wird nicht gelöscht, sondern nur bei den Suchen nach dem Namen nicht mehr angezeigt.[/Update]

Um das Entfernen von ungewollten Inhalten, das Nach-vorne-bringen von gewünschten Inhalten, allgemein um die Reputation des eigenen Namens im Internets hat sich mittlerweile eine durchaus ansehnliche Geschäftswelt entwickelt. Unter dem Namen Suchmaschinenoptimierung oder spezieller Reputationmanagement findet man entsprechende kostenpflichtige Angebote in immenser Menge im Netz.

Der eigene Name bei Google?
Der eigene Name bei Google?

Zwei Wege: Entfernen oder Unsichtbar machen

Ich kenne grundsätzlich zwei Methoden, um ungewollte Inhalte aus den Suchmaschinen zu entfernen: Die Inhalte selbst zu löschen bzw. löschen zu lassen. Was natürlich der beste Weg ist, denn wenn die Inhalte weg sind, dann sind sie auch durch Suchmaschinen nicht mehr auffindbar. Doch nicht immer ist dies möglich. Hier kommt der zweite Weg: Den Suchmaschinen andere Inhalte anbieten, die dann die unerwünschten Inhalte verdrängen.

#1 Inhalte entfernen

Um Inhalte von Webseiten zu entfernen, muss man grundsätzlich mit dem Betreiber der fraglichen Website in Kontakt treten. Zwischen Flehen, Bitten, Argumentieren, Handeln, Bestechen, Drohen, Verklagen und dem gezielten Einsatz von Vitamin B darf man getrost wählen. Welches Mittel nun zielführend ist, ist natürlich vom konkreten Einzelfall, der Rechtslage, den Zielen des Webseitenbetreibers etc. abhängig.

Sind die Inhalte von der ursprünglichen Webseite entfernt, muss man meisten die Suchmaschinen selber nicht mehr informieren, damit auch sie die Links darauf löschen. Vielleicht sind noch einige Zeit (so bis zu 2 Monaten) im Cache der Suchmaschinen, der lokalen Kopie, abrufbar.

Einige Hilfestellungen gibt es auf den nachfolgenden Seiten:

Für den juristischen Weg gibt es übrigens noch eine Alternative: Man lässt nicht den eigentlichen Inhalt auf dem Klageweg entfernen, sondern wendet sich direkt an die Suchmaschinen. Die Sperrliste der früheren LYCOS-Suchmaschine zeigt den Erfolg dieser Maßnahme.

#2 Inhalte verdrängen

Mag auch die komplette Entfernung von Inhalten effektiv aussehen, birgt sie doch einige Probleme: Die Löschung kann lange dauern, vielleicht sogar je nach Lust und Laune des Webmasters. Dann brauchen die gängigen Suchmaschinen noch etwas Zeit, um ihre Suchergebnisse zu aktualisieren. Und wenn unvorhergesehen neue, ungewünschte Inhalte kommen, muss man im ungünstigsten Fall ein paar Wochen mit schlechter Reputation leben.

Die ZEIT brachte dazu vor einigen Wochen ein Interview mit dem Kommunikationsberater Klaus Eck: Gestalten Sie Ihr Profil!. Suchen potentielle Arbeitgeber, Geschäftspartner, Freunde oder Verwandte nach einem im Internet, warum ihnen dann nicht einige Informationen geben? Und zwar hoffentlich die erwünschten Inhalte und nicht die verpönten Partyexzesse.

Denn wenn die Suchenden erstmal die zehn erwünschten Ergebnisse der Googlesuche ansehen, wird vielleicht das elfte, unerwünschte, Suchergebnis nicht mehr aufgerufen.

Doch natürlich ist hier auch Vorsicht geboten, auch viele selbsterstellte Inhalte lassen sich nicht ohne Mühe wieder entfernen. Und zudem müssen sie natürlich auch die unerwünschten Inhalte schlagen können. Das bedeutet, sie müssen qualitativ hochwertiger für die Suchmaschinen sein. Und das bedeutet auch Aktualität und Pflege. Und da alle Suchmaschinen die Links zu Seiten als wichtiges Bewertungskriterium sehen, dass man diese Seiten auch bekannt machen muss.

Einige Tipps:

  • Eigene Webseite nach dem Muster vorname-nachname.de mit Inhalt
  • Eigenes Blog mit dem Namen im Titel (z.B. bei wordpress.com) mit immer wieder neuen Inhalten
  • Seriöse Profile erstellen (z.B. bei XING, Twitter, Posterous, formspring etc.) – Profile auf starken Plattformen eignen sich besonders gut
  • Profile bei Foto/Video-Communities wie flickr oder Youtube. Wenn man zulässt, dass seine Inhalte (Fotos, Videos) auch von anderen benutzt werden dürfen, ist die Chance bei interessanten Inhalten groß, dass diese mit dem Namen zusammen auch anderswo erwähnt werden – in einem positiven Kontext hoffentlich.
  • Interviews geben – In Zeitungen, Fachzeitschriften, Blogs usw.
  • Ein Eintrag bei der Wikipedia ist schwer zu bekommen, wenn man keine bekannte Persönlichkeit ist. Aber vielleicht ist man Vorsitzender eines Vereines, der einen Wikipedia-Eintrag hat?!
  • Führt die Webseite deines Vereins vielleicht einige Mitglieder auf? Nachfragen könnte man ja, wenn es nicht gerade die Anonymen Alkoholiker sind.

Natürlich muss man auch bei den Profilen, Webseiten etc. aufpassen, auf welchen Seiten man seinen Namen verewigen möchte. Lästern über den momentanen Arbeitgeber, Anrüchiges, Politik und Party sollten wohlüberlegte Themen sein.

  1. Hallo Marc,

    freut mich, dass Du mal wieder Zeit gefunden hast, einen Deiner lesenswerten Beiträge zu verfassen, in denen nicht nur die enthaltenen Anregungen hilfreich sind, sondern auch gute Formulierungen vorkommen.

    Grüße aus Osnabrück
    Andrea

  2. Hallo Marc, ich bin verzweifelt.
    2011 mußte ich aus schweren gesundheitlichen Gründen mein Sachverständigenbüro schließen.

    Nun möchte ich alles mit „Aprent Peter“ im google Suchfeld eingetragene löschen, leider kann ich die Kommunikation zu den jeweiligen „Verursachern“ nicht selbst herstellen.

    Kannst Du mir eine professionelle Person nennen, welche das in meinem Auftrag machen würde ?????

    mfg Aprent Peter

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