Bundestagswahl 05 – Ein Blick auf die absoluten Werte
Nachdem nun auch in Dresden gewählt wurde, liegt das vorläufige amtliche Endergebnis des Bundeswahlleiters vor.
Ein Vergleich in absoluten Zahlen mit den letzten Bundestagswahlen 2002. Auch dabei ist ein kleiner, unvollständiger Überblick über das extrem rechte Lager.
Erststimmen 2005 | Erststimmen 2002 | Zweitstimmen 2005 | Zweitstimmen 2002 | |
Einwohner Dtl.s | 82 500 800 | 82 163 500 | 82 500 800 | 82 163 500 |
Wahlberechtigte | 61 870 195 | 61 432 868 | 61 870 195 | 61 432 868 |
WählerInnen | 48 044 841 | 48 582 761 | 48 044 841 | 48 582 761 |
ungültige Stimmen | 850 302 | 741 037 | 756 385 | 586 281 |
Linkspartei.PDS | 3 764 278 | 2 079 203 | 4 118 248 | 1 916 702 |
SPD | 18 129 226 | 20 059 967 | 16 194 757 | 18 488 668 |
Grüne | 2 538 915 | 2 693 794 | 3 838 349 | 4 110 355 |
CDU & CSU | 19 281 133 | 19 647 690 | 16 631 301 | 18 482 641 |
FDP | 2 208 546 | 2 752 796 | 4 648 133 | 3 538 815 |
NPD | 857 812 | 103 209 | 748 593 | 215 232 |
BüSo | 40 980 | 22 531 | 35 669 | 16 958 |
Partei Rechtsstaatlicher Offensive (Offensive D; Schill-Partei) |
5 401 | 120 330 | 3 338 | 400 476 |
REP | 38 673 | 55 947 | 266 136 | 280 671 |
Quelle: Der Bundeswahlleiter (2005, 2002)
Einige interessante Punkte:
- Zwar stieg die Zahl der Wahlberechtigten um rund 437 000, aber es gingen knapp 538 000 Menschen weniger zur Wahl. Auch konnten über 750 000 WählerInnen nichts mit den Parteien anfangen und wählten ungültig. Auch wenn vielleicht das alte Väterchen von nebenan mal drei Kreuzchen machte, weil die Auswahl ja so groß war, dürfte das nicht auf den Großteil der ungültigen Stimmen zutreffen.
- Die Linkspartei.PDS gewann knapp 1,7 Mio. WählerInnen bei den Erststimmen und verdoppelte ihre Zweitstimmen. Das erfreut mich auf alle Fälle.
- Die SPD verlor sowohl bei den Erststimmen, als auch bei den Zweitstimmen rund 2 Mio. WählerInnen.
- Bündnis 90/Die Grünen verloren bei den Zweitstimmen rund 270 000 WählerInnen, bei den Erststimmen verloren sie rund 140 000 Stimmen.
- CDU/CSU verloren rund 365 000 Erststimmen, verloren bei den Zweistimmen rund 1,8 Mio. WählerInnen.
- Die FDP verlor bei den Erststimmen rund eine halbe Mio. WählerInnen, gewann aber bei den Zweitstimmen knapp 1,1 Mio. Stimmen dazu.
- Die NPD verachtfachte ihre Erststimmen auf knapp 860 000 Stimmen, während sie ihre Zweitstimmen verdreieinhalbfachen konnte auf knapp 750 000 Stimmen. Die NPD, die DVU und „freie Kameradschaften“ bildeten ein Wahlbündnis, sodass auf den NPD-Listen auch DVU’lerInnen und Nazis aus den freien Kameradschaften kandidierten.
- Auch die Spinner von der BüSo konnten fast doppelt soviele WählerInnen wie 2002 für die Erststimmen gewinnen, bei den Zweitstimmen ebenfalls. Insgesamt konnte sie knapp 20 000 WählerInnen mehr gewinnen.
- Die Schill-Partei hat fast keiner mehr gewählt.
- Die REP’s verloren ca. 15 000 WählerInnen bei Erst- und Zweitstimmen.
- Insgesamt gewann das extrem rechte Lager bei den Wahlen stark hinzu, wobei die NPD sehr gute Ergebnisse einfuhr. Auch die Verschwörungstheoretiker, Euro-Asiatische-Landbrücken-Bauer der BüSo haben an -wenngleich unbedeutenden- Boden gewonnen. Offensive-D hat ohne den Richter aus Hamburg nichts mehr zu vermelden.