Der Kindle von Amazon: Unboxing Bilder und der erste Eindruck
Lesen bildet!
Zumindest sagten das früher meine Eltern, Verwandte, Lehrer und Nachbarn. Kein Wunder also, dass ich mir nun einen Kindle von Amazon kaufte. Und nun liegt der Plastik-eBook-Reader vor mir und mich irritiert zuerst einfach nur das Fehlen eines kapazitiven Touchscreens. Und dann versuche ich den Aufkleber vom Display zu kratzen und stelle überrascht fest, dass das Bild das Kindle-Display selber ist. Und zwar gestochen scharf.
Der "Aufkleber" auf dem Kindle Display
Der Lieferumfang des Kindle
Viel ist nicht drin im Paket von Amazon: Ein USB-Kabel und eine Kurzanleitung. Und natürlich viel Plastik, damit das Paket doch etwas größer erscheint, als es eigentlich notwendig wäre. Die Kindle-Kurzanleitung selber ist sowohl auf englisch als auch auf deutsch. Und wirklich sehr kurz gehalten, für einen Computeranfänger vielleicht sogar ein wenig zu kurz. Zumal Amazon ja aktuell nur die "internationale" Kindle-Version verkauft, sprich mit englischer Benutzerführung.
Das Kabel (von Mini-USB zu USB) ist mit 180cm erstaunlich lang. Und in einem hübschen weiß gehalten. Was farblich nicht wirklich zu dem graphit des Kindle passt, aber vielleicht wenigstens ein kleines iPad-Gefühl beim Nutzer hervorrufen soll … Es dient als Verbindungskabel zum PC, über den der Kindle später einmal aufgeladen werden muss. Ein separates Ladegerät für eine Steckdose ist nicht im Lieferumfang enthalten, ist aber momentan bereits von Drittanbietern ab unter zehn Euro erhältlich.
Die Größe …
Amazon selber gibt auf der Kindle-Seite unter Größe 190 mm x 123 mm x 8,5 mm
an. Da viele mit diesen Größenangaben nicht viel anfangen können — ja, genauso geht es mir … Meistens hole ich mir dann einen Zollstock.
Doch für den Kindle habe ich nun mein komplettes Barvermögen geopfert; ein Fünf-Euro-Schein und ein Fünfzig-Cent-Stück sollen die Größe des Kindles verdeutlichen. Bei der Dicke ist das Bild zwar nicht so aussagekräftig, aber es sei erwähnt, dass es eine griffige Dünne hat. Ich habe nicht das Gefühl, etwas unglaublich Zerbrechliches in der Hand zu halten, wenn ich den Kindle hochnehme.
Außenansichten – Das gewollt unscheinbare Design des Amazon Kindle
Our top design objective was for Kindle to disappear in your hands – to get out of the way – so you can enjoy your reading. We hope you’ll quickly forget you’re reading on an advanced wireless device and instead be transported into that mental realm readers love, where the outside world dissolves, leaving only the author’s stories, words, and ideas.
Willkommensbrief auf dem Kindle, unterzeichnet mit Jeff Bezos, dem Amazon Gründer
Unscheinbar soll es also sein, das Design des Kindle. Damit sich auf das Lesen selber konzentriert. Das hat Amazon problemlos geschafft. Denn schnell wandelte sich mein neuerworbener Kindle zu einem Gebrauchsgegenstand. Und nicht zu einem hippen, durchdesignten Web 2.0 Spielzeug, das man ständig in der Hand haben möchte.
Die Rückseite
Die Lautsprecher und der MP3-Player
Musik und Podcasts kann man während des Lesens auch mit dem Kindle hören. Doch das Feature „MP3-Player“ ist noch als experimentell gekennzeichnet, was durchaus zutreffend ist. Eine Ansicht des Players gibt es nicht, sodass der Bildschirm komplett frei für das Buch ist. Gesteuert wird mit einigen Tastenkombinationen, die man sich leicht merken kann. Denn außer Play
, Stop
und Nächstes Lied
gibt keine Steuerungsmöglichkeiten. Einfache Playlists gibt es nicht. Ebenso gibt es keine Möglichkeit, um zum letzten Lied zurück zu springen.
Anscheinend sind Lautsprecher und MP3-Lizenzen nicht so teuer, als das Amazon dieses Feature einmal eingebaut hat. Ich halte es für absolut unnötig. Auch wenn es praktisch ist, nur ein Gerät gleichzeitig in Benutzung zu haben, sind die Features des Kindle-Players doch einfach unterirdisch. Und die meisten Kindle-Nutzer dürften zusätzlich über einen eigenständigen MP3-Player, ein Smartphone oder gar eine richtige Musik-Anlage verfügen.
eInk – Ein Display sie alle zu knechten
Von dem Display kann ich eigentlich nur schwärmen. Ich las gemütlich im Freien Das Abenteuer des Roten Kreises und konnte problemlos lesen. Trotz prallem Sonnenschein hatte ich das Gefühl, in einem gewöhnlichen Buch zu lesen. Und ich konnte auch die Geschichte ohne Augenschmerzen komplett durchlesen, augenfreundlich ist wohl die beste Bezeichnung für den Kindle-Bildschirm.
Das Display ist schwarz/weiß und es flackert beim Aufbauen einer neuen Seite bzw. neuer Elemente auf dem Bildschirm recht stark. Jedenfalls im Vergleich zu einem PC oder Smartphone. Das ist recht nervend beim Navigieren im Menü etc. Beim Lesen allerdings stört mich dieses Flackern beim Umblättern überhaupt nicht. Vielleicht mögen die Augen diesen Moment der Entspannung?!
Ein kurzes Fazit
Aktuell gibt es zwei Varianten des Kindle: Die momentan 140 Euro teure Variante mit WLan alleine und die teurere Variante mit WLan und 3G, die überall eine (wohl kostenfreie) Verbindung zum Kindle-Shop herstellen kann und knapp 190 Euro kostet. Golem meldete letzte Woche, dass es in den USA eine 25$ billigere Variante gibt, die als Bildschirmschoner nicht die Portraits von Autoren bzw. Coverbilder anzeigt, sondern Werbung.
Natürlich stellt sich trotzdem die Frage, warum nicht gleich ein iPad oder anderes Tablett kaufen? Und die Antwort lautet einfach, dass es unterschiedliche Anwendungsgebiete sind. Denn mit dem Kindle kann man längere Texte bequem und überall lesen. Ein iPad aber ist ein transportabler Computer und ein durchdesigntes Spielgerät, das auf Geschwindigkeit wert legt (und legen muss!), damit es akzeptiert wird. Doch ein Kindle braucht diese Geschwindigkeit nicht wirklich, denn Lesen ist immer noch recht langsam.
Habe ich euch überzeugt? Dann überlegt doch, ob ihr euren Kindle nicht über diesen Link kauft, dann bekomme ich eine kleine Provision. Während ihr nicht mehr bezahlen müsst. Oder wollt ihr mehr wissen? Habt ihr euch gar gegen einen Kindle entschieden?
Nach verwunderlichem Verhalten von WordPress und meiner eigenen Dummheit wurde dieser Artikel erst nur unvollständig veröffentlicht. Nun ist er aber komplett 🙂
Und wie bekommst Du neue Bücher auf den Kindle? Alleinig über das USB-Kabel?
Über ein WLan werden die Bücher von Amazon direkt auf den Kindle übertragen. Der Kindle 3g kann sie auch über das normale Datennetz empfangen, das Handys auch benutzen.