Firefox 4: Fünf Features vorgestellt

Nachdem ich vor dem Wochenende beschrieb, wie man Firefox 4 unter Ubuntu 10.10 installiert, gibt es hier nun ein paar visuelle Eindrücke. Die Screenshots zeigen ein paar neue Features. Ein neues Theme ist hier aber nicht zu sehen, wohl weil die Entwicklung für Linuxsysteme nicht an oberer Stelle der Prioritätenliste steht.

#1 Tabs gruppieren

Die Tabs neu gruppieren in Firefox 4
Die Tabs neu gruppieren in Firefox 4

Über Ansicht > Tabs gruppieren oder auch die Tastenkombination STRG + Leertaste startet man obiges Fenster. Dort kann man nun nicht nur die Reihenfolge der Tabs mit der Maus verändern. Sondern auch Untergruppen anlegen, die dann alleine angezeigt werden. So soll man auch bei vielen geöffneten Tabs leichter die Übersicht bewahren können.

Sicherlich ist die Weiterentwicklung des Browserinterfaces sinnvoll und zukunftsweisend. Doch worin genau liegt der Vorteil zu mehreren geöffneten Fenstern?

#2 Ladeanzeige in der Adresszeile

Die Ladeanzeige ist nun in der URL-Zeile
Die Ladeanzeige ist nun in der URL-Zeile

Die angesprochene Überarbeitung des Browserinterfaces geht natürlich weiter. Da das endgültige Design für Firefox 4 für Linux noch nicht funktioniert, sieht man hier nur einen Teilaspekt. Nämlich die Verlagerung der Ladezeitanzeige in die Adresszeile. Neben rotierenden Tab-Symbolen sieht man einen roten Strich, der den Fortschritt beim Laden einer Seite zeigt.

Auch bei Ubuntu kreisen Ideen, um Statuszeilen mehr und mehr verschwinden zu lassen. Die Idee von Windicators umfasst zwar noch weitergehenden Veränderungen, aber hier dürften Mozilla und Canonical ähnliche Ideen haben.

#3 Addons und Einstellungen nicht mehr in einem extra Popup

Addons werden nicht in einem extra Fenster sondern in einem Tab verwaltet
Addons werden nicht in einem extra Fenster sondern in einem Tab verwaltet

Eine ähnliche Entwicklung nimmt gerade Google Chrome: Die Einstellungen öffnen sich nicht in einem neuen Fenster, sondern es wird ein Tab geöffnet. Vielleicht wird dadurch eine Ähnlichkeit zu Webseiten hergestellt, damit Optionen leichter verstanden werden? Oder es ist leichter, solche Seiten zu gestalten, weil sie unabhängig(er) vom verwendeten Betriebssystem sind? Ich kann es nicht beantworten, aber mir persönlich ist es relativ egal, sofern die Einstellungen übersichtlich und verständlich gehalten werden.

#4 Die Web-Konsole

Firefox 4: Die Web-Konsole
Firefox 4: Die Web-Konsole

Über die Web-Konsole kann nun auch der normale Surfer ohne extra Erweiterungen den Header sehen, den der Browser sendet. Und vor allem empfängt. Gerade bei Fehlerseiten wie dem bekannten 404 - Seite nicht gefunden können (und sollten) Webmaster dies nun leicht überprüfen. Für das reine Surfen durch die weiten des World Wide Web dürfte dieses Feature doch eher irrelevant sein.

Die Web-Konsole mit Detailansicht eines HTTP-Headers
Die Web-Konsole mit Detailansicht eines HTTP-Headers

#5 Eine Webseite „Untersuchen“

Firefox 4 mit Webdevelopment-Funktionen
Firefox 4 mit Webdevelopment-Funktionen

Andere Browser wie die webkit-basierten Apple Safari und Google Chrome bringen ebenso wie Opera schon seit Längerem eine ähnliche Funktionalität mit. Man kann sich damit die zugrunde liegende HTML-Struktur samt CSS-Elementen anschauen. Und auch testweise einige Änderungen vornehmen. Im Vergleich zur bekannten und beliebten Erweiterung Firebug finde ich diese Funktionen unübersichtlich. Und ich benutze sie auch praktisch niemals. Der Otto-Normal-Surfer wird sie sicherlich weder benötigen noch sich damit schnell zurecht finden.

Voran, voran! Firefox Vier!

Nach der m.E. relativ natürlich wirkenden Alliteration dieser Zwischenüberschrift und der Überschrift des Artikels selber, sollte hier nun ein kleines Fazit kommen: Die recht wahllos herausgegriffenen neuen Features von Firefox 4 überzeugen mich persönlich nicht. Firefox holt verlorenes Terrain auf, arbeitet an der Benutzeroberfläche, aber wirklich überzeugen konnte der neue Firefox mich nicht.
Im Alltag ist mir vor allem die Erweiterbarkeit und die Geschwindigkeit wichtig. Dass bislang nicht alle Erweiterungen mit der aktuellen Beta-Version kompatibel sind, ist weder überraschend noch ein K.O.-Kriterium. Allerdings ist es nervend. Was aber richtig störend ist, ist die Langsamkeit von Firefox 4. Sicherlich wurde hier gegenüber der Version 3.x schon viel getan, aber im Vergleich zu Google Chrome bspw. kann auch die sechste Beta nicht mithalten. Für einen längerfristigen Test oder gar den Gebrauch im Alltag spricht also momentan sehr, sehr wenig.

  1. zu #3 mit dem eigenen Tab:

    Klingt ja an sich ganz nett, aber ich glaub das ist nicht der Hit.Haben sie ja bei Thunderbird jetzt auch gemacht, dass neue Mails in nem Tab geöffnet werden. Ich hab mich aber auch nach mehreren Wochen noch nich dran gewöhnt. Manche Sachen will man einfach in einem eigenen Fenster. Zumindest ich. 🙂

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