Nach den ersten Tagen: Der Gesamteindruck des iPhone 4S

Da schreibe ich die ganze letzte Woche an einer Reihe zum iPhone 4S und zum Schluss schwächele ich. Denn eigentlich hatte ich vor, diesen Artikel bis zum Samstag fertig zu schreiben. Aber ich fand es durchaus schwierig, ein komplettes Fazit zu ziehen, wo mir ähnliche Android-Smartphone als Vergleich zum iPhone 4S fehlen.

Die Perspektive

Ein ähnlich aktuelles Android-Smartphone fehlt mir zu einem Vergleich, ich kann nur mit Erfahrungen mit einem anderthalb Jahre älteren Samsung Galaxy S dienen. Mit einem Windows7-Phone, Blackberry oder WebOS-Gerät kann ich ebenfalls nicht vergleichen.
Was bleibt mir also? Nur ein Vergleich aus der Nutzer-Perspektive. Einigermaßen unabhängig von anderen Systemen oder Benchmarks, die in der Realität oftmals auch nur bedingt aussagekräftig sind. Also geht es mir hier nun hauptsächlich um die Alltagstauglichkeit des iPhone 4S.

1. Äußeres, Gewicht und Display

Der erste Teil meiner Artikelreihe thematisierte das äußere Erscheinungsbild des 4S, die Hardware und das Display.

  • Mit 140g ist das iPhone recht schwer. Das vermittelt zwar ein wertiges Gefühl, aber im Alltag interessiert dieses Gefühl eher weniger. Da wäre weniger Gewicht besser, um die Hosentasche nicht stärker auszubeulen. Aber wirklich entscheidend ist es nicht.
  • Ein schickes Äußeres durch Glas und Aluminium-Rahmen. Ich benutze ein Case, damit das iPhone einen Sturz hoffentlich unbeschadet überlebt. Da spielt das gute Design auch eher weniger eine Rolle. Die Wahl des Case ist dann das Mittel wichtigere designerische Element.
  • Ein helles Display mit hoher Auflösung. Gerade von dem Schriftbild des iPhone 4S bin ich stark begeistert. Auch die Darstellung von Bildern finde ich hervorragend.
  • Der Formfaktor eines 3,5″ Smartphones ist alt. Oder doch bewährt?! Samsung kommt aktuell mit einigen deutlich größeren Smartphones heraus. Auch über das nächste iPhone gibt es Gerüchte mit einem 4″ Display. Mir wäre das definitiv zu groß. Ich möchte mein Smartphone bequem mitnehmen können, wo nun schon die Maximal-Größe erreicht ist.
Das iPhone 4S
Das iPhone 4S

2. iOS 5 und die Software

Teil 2 beschäftigte sich mit iOS 5. Zur Geschwindigkeit des System hatte ich zwar nichts geschrieben, aber zur Twitter-Integration, dem Fotostream, den fehlenden Widgets und der iCloud.

  • iOS 5 auf dem iPhone 4S ist schnell. Das sollte man wenigstens einmal erwähnt haben. Denn das iPhone 4S läuft ohne zu ruckeln. In allen Bereichen. Herrlich!
  • Die Widgets fehlen. Gerade ein ausführlich konfigurierbares Kalender-Widget vermisse ich aus meinen Androidzeiten. Die Widgets in der oberen Statusleiste zu verstecken, zerstört das Design-Konzept von iOS nicht. Aber das ist dann auch schon der einzige Vorteil.
  • Fotostream und iCloud fühlen sich ein bisschen nach Magie an. Glücklicherweise funktioniert diese Magie. Kurz nach dem Produktstart des iPhone 4S wurde des öfteren über Probleme mit der iCloud berichtet. Und da dieses Feature immer noch sehr neu ist, verlasse ich mich nicht hundertprozentig auf die iCloud.
  • Die Twitter-Integration ist sehr gut. Und das führt dazu, dass ich durchaus öfter twittere. Ich bin durchaus froh, dass es nicht Facebook ist, denn dann müsste ich dort aktiver werden…

3. Akku-Laufzeit und Empfang

Übersicht der Akkukapazität des iPhone 4S
Übersicht der Akkukapazität des iPhone 4S

Der dritte Teil beschäftigte sich mit der Akkulaufzeit des iPhone 4S. Und stellt die Frage, ob der Antennen-Bug des iPhone 4 sich auch beim Nachfolger findet.
Das neue Antennen-Design verhindert jedoch diesen Bug. Und auch sonst sind die Sprachqualität und die Internetgeschwindigkeit gut. Einzig über WLan stelle ich gelegentlich ein langsames Laden fest, was allerdings auch an meinem WLan bzw. Internetanschluss liegen kann.

Einige Tipps zur Akku-Laufzeit habe ich in dem dritten Artikel ja bereits genannt. Und ich finde die Akkulaufzeit durchaus gut.

4. Die Kamera und die Bilder des iPhone 4S

Am Donnerstag erschien der vierte Teil meiner iPhone 4S-Reihe mit der Kamera. Und das iPhone ist mir seiner Kamera schon auf einem guten Erfolgsweg.

  • Die Kamera ist blitzschnell. Durch die Option HDR werden die Bilder besser, die Aufnahme bzw. das Speichern danach aber deutlich langsamer.
  • Der Fotostream funktioniert. Auch wenn man keine Bilder daraus löschen kann. Und es wirklich wie Magie wirkt 😉

5. Siri, der Sprachassistent

Welche Termine habe ich, Siri?
Welche Termine habe ich, Siri?

Im fünften Teil sprach ich mit und über Siri. Gewöhnungsbedürftig ist diese Sprachsteuerung schon. Denn manchmal erfüllt Siri die Erwartungen nicht, die man unbewusst stellt. Denn in den meisten Fällen funktioniert Siri sehr gut.

In den USA ist die Begeisterung schon höher. Dort ist es Hackern gelungen, dass Protokoll zu knacken und dann andere Funktionen zu realisieren. Sicherlich wird diese große Begeisterungswelle auch noch stärker hierher schwappen.
Dort gibt es bereits einen Webservice, mit dem sich gefälschte Siri-Unterhaltungen erstellen lassen: ifakesiri.com.

Also?!

Lohnt sich für das viele Geld ein iPhone 4S?!

Mein persönliches Fazit lautet: Ja! Ich habe ein funktionierendes Smartphone mit einer sehr großen Auswahl an guten Apps. Das iPhone 4S läuft ruckelfrei, hat genügend Akkulaufzeit (jedenfalls für mich) und hat eine gute Kamera. Die zudem noch einen Blitz hat und sehr schnell auslöst. Siri nehme ich als ein nettes Zusatz-Feature an, hier hoffe ich auf eine baldige Weiterentwicklung.

Aber Siri ist für mich nie ein Kaufargument gewesen. Denn Kaufargumente für das iPhone 4S sind ein gutes iOS 5, eine gute Kamera mit Blitzlicht, ein schnelles Smartphone und ein gut verarbeitetes noch dazu.

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