Mugshot-Seiten?!

Google, PayPal und Kreditkartenfirmen boykottieren so genannte „Mugshot“-Webseiten, die Geld für das Entfernen von Fahndungsfotos verlangen.

Futurezone, am 6.10.2013

Grundsätzlich ist es ja durchaus begrüßenswert, wenn auf polizeiliche Akten auch die Öffentlichkeit zugreifen kann. Aber in der Ausprägung von sog. Mugshot-Seiten sollte man doch den Unterschied von Transparenz und Offenlegung von persönlichen Daten diskutieren. Denn auf den Mugshot-Seiten werden Fahndungsfotos präsentiert. Auch von bereits abgeschlossenen Verfahren. Also wenn sich eine Ermittlung gegen jemanden als nichtig herausstellte. Oder eine Strafe schon verbüsst wurde. Und damit nun diejenigen, die ins Visier der Strafverfolgungsbehörden gekommen sind, ihren Namen im Internet reinwaschen, müssen sie bezahlen. Denn ansonsten nehmen die Mugshot-Portale die Bilder nicht herunter.
Was das System Justiz ganz simple in Frage stellt. Schließlich muss man Straftätern nach Verbüßung ihrer Strafe eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft ermöglichen. Und dazu gehört 2013 auch ein „sauberer Name“ im Internet.