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Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung.

„Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die
allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, dass
ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen.“

schrieb Adorno in dem Artikel „Erziehung nach Auschwitz„. Dieser Artikel und gerade der erste Satz ist sicherlich einer der bekanntesten bzw. am häufigstenzitierten von Adorno.
Hier noch drei weitere Zitate aus dem Artikel, die ich für lesenswert halte:

„Die einzig wahrhafte Kraft gegen das Prinzip von Auschwitz wäre
Autonomie, wenn ich den Kantischen Ausdruck verwenden darf; die Kraft
zur Reflexion, zur Selbstbestimmung, zum Nicht-Mitmachen.“

„Erziehung müsste Ernst machen mit einem Gedanken, der der
Philosophie keineswegs fremd ist: dass man die Angst nicht verdrängen
soll. Wenn Angst nicht verdrängt wird, wenn man sich gestattet, real so
viel Angst zu haben, wie diese Realität Angst verdient, dann wird
gerade dadurch doch manches von dem zerstörerischen Effekt der
unbewussten und verschobenen Angst verschwinden.“

„Ich fürchte, durch Maßnahmen auch einer noch so weit gespannten
Erziehung wird es sich kaum verhindern lassen, dass Schreibtischmörder
nachwachsen. Aber dass es Menschen gibt, die unten, eben als Knechte
das tun, wodurch sie ihre eigene Knechtschaft verewigen und sich selbst
entwürdigen; dass es weiter Bogers und Kaduks gebe, dagegen lässt sich
doch durch Erziehung und Aufklärung ein Weniges unternehmen.“

Der Artikel von Adorno ist zwar sicherlich interessant, aber ich für meinen Teil finde ihn schwierig zu lesen und auch etwas zu „unpraktisch“, zu philosophisch. Aber das sei jedem selber überlassen.