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Antisemitismus ist ein wesentlicher Punkt des heutigen Rechtsextremismus (Nachtrag)

Patrick Gensing liefert mit seinem Beitrag Hintergrund: Was bedeutet Rechtsextremismus eigentlich? eine gute Basis zur Auseinandersetzung mit der Frage, was Rechtsextremismus eigentlich ist. Zwei Unterschiede zu meinem älterer Artikel Ideologie des Hasses – Begriffsdefinition finde ich aber noch erwähnenswert und durchaus wichtig:
Lies „Antisemitismus ist ein wesentlicher Punkt des heutigen Rechtsextremismus (Nachtrag)“ weiter

Kurze Notizen: Rechtsaußen/Nationalsozialismus

Die Forderung der NPD nach getrenntem Schulunterricht für deutsche und ausländische Kinder offenbart ihren Rassismus und ihre Angst vor kultureller Vielfalt.
NPD-Blog: Apartheidspolitik à la NPD

Im Juli diesen Jahres wurden nach bisher bekannten Zahlen 888 Straftaten mit rechtsextremen Hintergrund verübt. Dabei wurden 63 Menschen. Und es wurde kein einziger Haftbefehl erlassen.
NPD-Blog: 888 Straftaten, 63 Verletzte – null Haftbefehle

Einen interessanten Gedankengang zum Berliner Holocaust-Mahnmal (das Stelenfeld) zeigt Daniel Erk auf. Regt das Mahnmal zu Zivilcourage und Diskussionen an?
Hitler-Blog: Yes, we’re shooting

Beim FC Carl Zeiss Jena sind nun typische Nazi-Marken im Stadion verboten. Ein doch recht deutliches Zeichen, wenn es denn konsequent umgesetzt wird.
FC Carl Zeiss Jena: FC Carl Zeiss Jena zeigt Nazisymbolik die Rote Karte [via NPD-Blog]

Die NPD Bayern lockt mit Freibier zu einer Veranstaltung auf dem Marktplatz in Gräfenberg. Schön dass sie einsehen, dass ihre Politik noch nicht einmal die eigenen Leute anzieht.
redok: Freibier soll zur Demo locken

Und weil man mit Freibier die politischen Gegner nicht zum Schweigen bringen kann, wird dafür der juristische Weg versucht.
redok: Anzeigen-Serie der beleidigten Bayern-NPD

Über Antisemitismus, den politischen und medialen Umgang damit spricht Telepolis anhand des jüngsten Angriffs auf einen Rabbiner in Frankfurt.
Telepolis: Zweierlei Maß

Das United States Holocaust Memorial Museum hat knapp 150 Fotos aus einem privaten eines Auschwitz-SS-Soldaten veröffentlicht. Das Album zeigt eher das Privatleben bzw. öffentliche Leben in Auschwitz, Gefangene und ihre Ermordung sind nicht zu sehen.
United States Holocaust Memorial Museum: Auschwitz through the lens of the SS: Photos of Nazi leadership at the camp [via NPD-Blog]

Shoa.de – Lesenswertes zum Nationalsozialismus

Shoa.de ist eine gemeinnützige Initiative, die sich unter dem Gedanken zivilgesellschaftlichen Engagements der wissenschaftlich-didaktischen Auseinandersetzung mit den Themen Drittes Reich, Antisemitismus und Holocaust sowie ihren Nachwirkungen bis in die Gegenwart widmet.

schreibt die Initiative auf über sich selber. Ich habe die Seite kennengelernt als ein gutes Nachschlagewerk zum Themenkomplex Nationalsozialismus, Holocaust und Antisemitismus. Zwar sind einige Kategorien noch immer nicht ausreichend gefüllt, aber die Artikel, die bereits veröffentlicht wurden, bieten sehr gute Informationen und sind gut aufbereitet.

Zu den aktuellen Artikeln gehören u.a. ein sehr interessanter Artikel zum Historikerstreit, die deutsche Übersetzung der Holocaust-Dokumentation des serbischen Fernsehens, eine Erinnerung an den Mindener Juden und Widerständler Otto Michelsohn und eine Rezension des Buches „Deutsches Filmwunder. Nazis immer besser“ von Kuhlbrodt.

Unter der Überschrift Der Historikerstreit erläutert Jochen Böhmer die wesentlichen Aussagen und den Ablauf des Historikerstreits. Ein Abschnitt zu den historischen Hintergründen und auch eine Bewertung aus heutiger Sicht gehören ebenso zu dem Artikel.

„Die Pflicht, sich an den Holocaust zu erinnern!“ ist die Überschrift der Holocaust-Dokumentation des öffentlich-rechtlichen serbischen Fernsehensenders Radio-Televizija Srbije. Die Dokumentation liefert einen kurzen Überblick über den Holocaust. Als ein Einstieg in die Thematik ist sie sicherlich geeignet, auch der eben nicht-deutsche Blick macht den Artikel durchaus lesenswert.

Dass es auch jüdischen Widerstand gab, macht der Artikel Jüdischer Widerstand – Erinnern an Otto Michelsohn nochmal deutlich. Kristan Kossack schreibt über Michelsohns Leben und sein Wirken als Kriegsgegner und Helfer bei der Emigration/Flucht jüdischer Deutscher in Weimar. Die Mindener Kultusgemeinde tritt nun für eine Erinnerungsstätte für den jüdischen SPDler in seiner Heimatstadt ein.

Bernd Kleinhans rezensiert Dietrich Kuhlbrodts Buch „Deutsches Filmwunder. Nazis immer besser“ über die Entwicklung des „Hitler-Films“ in Deutschland. Auch wenn die DDR-Filmszene wenig besprochen wird, scheint die Kritik westdeutscher Filme in den unterschiedlichen Zeitepochen doch sehr interessant zu sein. Denn Kuhlbrodts Resümee scheint zu sein, dass die Filme fast immer nur dem jeweiligen Zeitgeist entsprechen. Sodass Kleinhans zu den Filmen der 90iger zusammenfasst: das gruselige Wohlgefühl, den größten Verbrecher aller Zeiten einmal ganz aus der Nähe zu sehen, lockt die Menschen ins Kino – Hitler als Vehikel spannender Unterhaltung.

Shoa.de firmiert unter dem Titel Zukunft braucht Erinnerung.

Antisemitismus in Deutschland

Seit Februar diesen Jahres kann ich mich nicht dazu bewegen, einen bestimmten Artikel auf Telepolis zu lesen.
56 Prozent der Deutschen „frei von Antisemitismus“ lautet der Titel. Und ich frage mich einfach, was mit den restlichen 44 Prozent ist.
Die Pressemitteilung der auftraggebenden Bertelsmannstiftung klingt angenehmer: „Israelis sehen Deutsche positiver als früher“. Erst der Untertitel gibt preis, dass die Umfrage auch in Deutschland durchgeführt wurde: „Antisemitismus in Deutschland auf dem Rückzug?“.

Einige Zitate aus dem Telepolis-Artikel:

Israel & Deutschland

Fast die Hälfte der Deutschen vertritt die Position, dass die jetzt lebenden Deutschen keine besondere Verantwortung mehr für die Juden wegen der Verfolgung in der NS-Zeit tragen. Das sagen ebenso viele Juden in den USA, von den Israelis wird das aber anders beurteilt, die Deutschland weiter in der Verantwortung sehen. Fast 80 Prozent der Deutschen erklären, dass Israel ein Staat wie jeder andere sei, die Mehrheit der Israelis meint hingegen, die Deutschen dürften Israel nicht wie jeden anderen Staat behandeln.

Nie wieder Krieg

Aus ihrer kriegerischen Vergangenheit haben die Deutschen offenbar bislang die Konsequenz gezogen, mehrheitlich gegen Kriege zu sein. So glauben zwar 62 Prozent, dass Israel durch ein iranisches Atomwaffenprogramm bedroht würde, aber nur ein Drittel sieht einen Militärschlag gerechtfertig, „wenn der Iran trotz umfangreicher Verhandlungen die Atombombe baut“. […] Die Mehrheit der Deutschen (58%) glaubt auch nicht, dass es Situationen gibt, in denen militärische Gewalt angewendet muss.

Zur NS-Zeit

55 Prozent der Deutschen sagen, dass der Nationalsozialismus „nur schlechte“ oder „mehr schlechte Seiten“ gehabt habe, wenn 56 Prozent der Deutschen nach Selbstauskunft angeben, nicht antisemitisch zu sein, oder wenn 66 Prozent der Aussage: „Mich beschämt, dass Deutsche so viele Verbrechen an den Juden begangen haben“ zustimmen. Vergleicht man beispielsweise die Antworten auf diese Aussage mit denen vor 15 Jahren, dann stimmten ihr damals mit 60 Prozent weniger Deutsche zu und ist der Anteil derjenigen gesunken, die „trifft überhaupt nicht zu“ sagen.

Andererseits ist die Zahl der Deutschen gegenüber 1991 von 42 auf 40 Prozent kaum gesunken, die der Meinung sind, dass der Nationalsozialismus auch gute Seiten hatte. […] Minderheitenmeinung mit 1 Prozent ist immerhin, dass er mehr gute als schlechten Seiten hatte.

Der berühmt-berüchtigte Schlussstrich

Man weiß zwar schon lange, aber die Umfrage bestätigt es wieder: Die Deutschen würden mehrheitlich gerne endlich einen Schlussstrich hinter ihrer Vergangenheit ziehen. 58 Prozent sind dieser Meinung (wenn auch vier Prozent weniger als 1991), 37 Prozent halten sie für falsch – deutlich mehr als 1991. Auch hier spielt der Bildungsgrad eine Rolle. Menschen mit höherer Bildung sind mehrheitlich gegen einen Schlussstrich, für den allerdings in Westdeutschland mehr Menschen (60%) als in Ostdeutschland (50%) plädieren.

antisemitisch?

Die Deutschen gehen zwar mit überwiegender Mehrheit davon aus, dass in Deutschland der Antisemitismus nicht oder kaum mehr verbreitet sei. Die Antworten auf einige Fragen lässt daran jedoch zweifeln und zeigt die Beständigkeit von manchen Annahmen. So sind immer noch 12 Prozent der Meinung (trifft völlig zu), dass die Juden an ihrer Verfolgung im Nazideutschland mitschuldig gewesen seien. „Trifft gar nicht zu“, sagen 58 Prozent, der Rest bewegt sich dazwischen. Ein Drittel – mehr Männer als Frauen, mehr West- als Ostdeutsche, mehr Ältere und weniger Gebildete als Jüngere und Gebildetere – ist überdies der Meinung, dass die Juden zuviel Einfluss auf der Welt haben. 10 Prozent stimmen auch zu, dass Juden versuchen, Vorteile aus ihrer Vergangenheit zu ziehen, 36 Prozent sehen in der Aussage etwas Wahres. Die Autoren der Studie gehen als Ergebnis der Fragen davon aus, dass 56 Prozent der Deutschen als „frei von Antisemitismus“ betrachtet werden können, während ein Kernsatz von 15 Prozent als „judenfeindlich“ eingestuft werden müsse.

Über den islamischen Antisemitismus hat Telepolis einen Artikel neueren Datums parat: Islamismus = Re-Importierter Antisemitismus

Ich hab doch keine Zeit …

Momentan komme ich nicht mehr wirklich zum Bloggen. Auch Nachrichten verpasse ich andauernd.
Zum Beispiel die Nachricht über einen Anschlag auf eine Berliner Kindertagesstätte.

Selbst die Pressemitteilung der Bundeskanzlerin und der Berliner Polizei habe ich erst heute entdeckt.

Informationen über den antisemitischen Anschlag in der deutschen Hauptstadt gibt es beim Portal Mut gegen rechte Gewalt.