SchlagwortArbeitslosigkeit

Arbeit = Geld = Gesundheit

Neu sind die Untersuchungsergebnisse nicht wirklich. Schon im September 2006 machte der Gesundheitsbericht von Ulla Schmidt deutlich, dass Armut eine schlechte Gesundheit mit sich bringt (Artikel dazu bei stern.de oder auch netzzeitung.de).

Die Uni Bonn bzw. deren Forschungsinstitut für Kinderernährung hat nun belegt, dass das momentane ALG II nicht für eine gesunde Ernährung von Kindern ausreicht. Bei Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren reiche das veranschlagte Geld wohl gerade noch aus, aber bei Jugendlichen seien nur 3,42 Euro pro Tag geplant bei einem Bedarf von 4,68 Euro pro Tag. So die Pressemitteilung des FKE und ein darauf basierender Artikel von tagesschau.de.

Auf die kommenden (und z.T. auch schon vorhandenen) Preiserhöhungen für Milchprodukte (finanzen.nez berichtet) werden sich die Bezieher von ALG II also sicherlich freuen …
Schön, dass ihnen und dem Rest der Bewohner Deutschlands wenigstens Die Welt sagt, dass sie keinen Grund zum Jammern haben. Schließlich müsse ja in anderen Ländern noch mehr bezahlt werden. Eine kurzsichtige Berichterstattung oder eine Berichterstattung, die nicht von dem Armen Deutschlands ausgeht?!

Zehn Nächte für eine Lebensperspektive

Jugendliche ohne Hoffnung, unbändigen Wut, meist aus muslimischen Einwandererfamilien aus Nord- und Schwarzafrika, keine Chance in Frankreichs Gesellschaft aufgenommen zu werden, 1295 Autos in Brand gesteckt in der letzten Nacht, außerdem ein Kindergarten, eine Mc-Donalds-Filiale, ein Einkaufszentrum, zwei Schulen, ein Postgebäude, Sachschaden bis Sonntag sieben Millionen Euro, 349 Leute festgenommen, Hubschrauber mit Videokameras, vielerorts abends der Busverkehr eingestellt, Ghettos, in denen Arme, Arbeitslose und Ausgeschlossene ein trübes Dasein fristen, der nationale Sicherheitsrat einberufen, Schweigemarsch gegen die Gewalt von 500 Einwohnern in Aulnay-sous-Bois (Pariser Vorstadt), Innenminister nennt Jugendliche aus Trabantenstädten „Gesindel“
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Hetze, Hetze, nichts als Hetze

Biologen verwenden für „Organismen, die zeitweise oder dauerhaft zur Befriedigung ihrer Nahrungsbedingungen auf Kosten anderer Lebewesen – ihren Wirten – leben“, übereinstimmend die Bezeichnung „Parasiten“. Natürlich ist es völlig unstatthaft, Begriffe aus dem Tierreich auf Menschen zu übertragen.

Was hat diese Aussage in der Broschüre des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit zu suchen? Nichts. Dieser Nazi-Jargon zieht deshalb schon einige Strafanzeigen nach sich. Einen guten Kommentar liefert Der Haken (gefunden bei Der Schockwellenreiter).

Nur der Vollständigkeit halber: An den Behauptungen ist nichts dran.

  • Erwerbslosen Forum verlangt von Bundesagentur eindeutige Beweise (Linkszeitung, 19.10.2005)
  • Hartz IV mangelhaft – Statt Förderung nur Forderungen (Linkszeitung, 18.10.2005)
  • «Ich kann und will mich nicht weiter beleidigen lassen» (Linkszeitung, 20.10.2005)