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Web 2.5 durch Googles Web History?!

Wenn Web 2.0 hauptsächlich durch User Generated Content gekennzeichnet ist, dann muss die Weiterentwicklung wohl in der technischen Verarbeitung dieser Inhalte liegen. Die Sortierung und Bewertung der Inhalte wird m.E. die größte zu bewältigende Aufgabe sein. Schon jetzt bekommen Social Search-Systeme eine größere Bedeutung als die konventionellen Suchmaschinen, auch wenn sie natürlich nicht ganz verschwinden werden.

Wie liefert man aber nun dem Suchenden nicht nur Antworten auf konkrete Fragen, sondern unterstützt ihn auch dabei, sich neue Themen oder Themenfelder zu erarbeiten? Jeder Suchende hat andere Präferenzen. Seien es Lieblingsseiten, die für ihn eine adäquate Einführung in das Thema geben, Nachrichtenseiten, die News zu aktuellen Themen bringen, oder vielleicht auch einfach Seiten von Freunden und Bekannten, die Interessantes berichten. Wenn ich mein eigenes Surfverhalten betrachte, dann kann ich feststellen, dass ich immer wieder die gleichen Internetseiten ansteuere. Nicht nur ob neuer Informationen zu einem bereits erarbeiteten Thema sondern auch, um mir neue Themen anzuschauen. Ich habe also ein eigenes, kleineres und daher überschaubares Netz im Internet mir selbst aufgebaut.

Doch bislang konnte ich dieses Netz nicht wirklich definieren. Denn es sind mehrere hundert Seiten, ich verwende einige unregelmäßig und auch die Ränder dieses Netzes sind oftmals verschwommen – es werden neue Seiten getestet, manchmal als würdig – manchmal als unwürdig klassifiziert. Aber alle diese Seiten aufzuzählen, ist mir nicht möglich.

Nun kommt Google mit seinem Dienst der Web History daher und macht den großen Schritt, diese Daten zu sammeln. Und sie auch in die Suche einfließen zu lassen. Denn schon einmal besuchte Webseiten werden bei einer neuen Suche höher in den Suchergebnissen angezeigt. So wird mein Gedanke eines kleinen, eigenen Netzes langsam umgesetzt.

Natürlich ließe sich ein solcher Dienst auch lokal in eigenen Browser umsetzen. Der hätte bloß zwei entscheidende Nachteile: Man wäre weiterhin auf seinen eigenen Computer, sein eigenes Handy oder seinen eigenen Laptop angewiesen, um auf diese Daten zuzugreifen. Und Google kann keinen gläsernen Nutzer für seine Werbung erschaffen.

Einige Beiträge zum Thema:

Web 2.0 macht Google überflüssig?!

Vor einigen Tagen veröffentlichte Robert Basic einen interessanten Artikel über die Zukunft „konventioneller“ Suchmaschinen (Wann braucht man Google nicht mehr?). Mittlerweile kann man ja getrost „Google“ als Synonym für alle nicht-menschlichen Suchmaschinen benutzen.

Und der größte Killer der Suchmaschinen ist die Wikipedia, so wie jedes andere Wiki, mit qualitativ hochwertigen Inhalten. Menschen verbinden sich unter Zuhilfenahme dieser Tools und informieren sich untereinander immer schneller, immer besser und immer ausführlicher über jedwede Art von Information. Blogs, Social Networks, Social Shopping-Plattformen, Wikis wie auch die Foren sind die größten, disruptiven Entwicklungen, die Google im Kern bedrohen.

schreibt Basic. Ein interessanter Gedanke, dass Mundpropaganda im weitesten Sinne die normale Googlesuche ablösen wird. Die Auswahl und Kommentierung von Links durch eine menschliche Redaktion, die Relevanz und Qualität wahrscheinlich noch jahrelang besser einschätzen können wird als die Algorithmen von Google, Yahoo & Co., klingt nicht nur logisch, sondern deckt sich auch gut mit meinen Erfahrungen.
Mittlerweile suche ich zum Beispiel nach der Herstellerseite einer Software nicht mit Google, Yahoo o.ä. Ich suche den entsprechenden Eintrag in der Wikipedia und folge dort dem Link zur Herstellerseite. Von der Anzahl der Klicks bzw. dem Eintrag von Suchbegriffen her ist es nicht aufwendiger. Aber ich muss nicht erst die ersten zehn (?) Ergebnisse einer Suche nach der Herstellerseite scannen, sondern sehe den Link direkt auf den ersten Blick. Irgendwelche Blogs oder Computerzeitschriften, die über die Software berichten, Konkurrenten und auch Werbung sehe ich so einfach nicht. Und ich komme direkt zu der gewünschten Seite.

Aber was ist mit neuen Seiten? Einen Eintrag in der Wikipedia zu bekommen, Backlinks für ein neues Projekt und Bekanntheit bei (anderen) Blogs und Social Search-Systemen ist nicht wirklich einfach. Bei den großen Suchmaschinen eine Sitemap mit dem Inhalt der neuen Webseite einzureichen, ist mittlerweile viel leichter. Und es ist weniger arbeitsaufwendig, als sich in den unterschiedlichen Social Bookmarking-Systemen einzutragen (Stichwort SMO).

Die Einstiegshürde für neue Seiten, neue Inhalte dürfte also ungleich höher sein. Das ist zwar auch ein Qualitätskriterium für die Seite, aber leider auch ein Qualitätskriterium für die Internet-Kenntnisse (und den Zeitaufwand) des Autoren. Also werden dann die besten Seiten über Web 2.0-Werkzeuge erreichbar sein und das große Mittelmaß hängt hinterher? Für dies wird man, so scheint es mir, auch noch Google & Co. brauchen.

Umfrage zu Web 2.0 – Eigentlich kennt ’s keiner

So kennen rund ein Viertel der befragten Personen den Begriff Web 2.0, die bereits seit 1996 das Internet nutzen. Bei den Befragten, die erst seit 2000 oder später das Internet für sich entdeckt haben, sind es lediglich 6 Prozent.

Dann bin ich mit einem Blog, der auch noch Tags verwendet und Links aus einem Social Bookmarking-Tool einbindet, so etwas von zukunftsweisend. Unglaublich 😉

Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage aus dem Oktober 2006 gibt es bei ECC Handel. Dort sind ebenfalls die Ergebnisse einiger weiterer Umfragen zu Web 2.0.

Und wer nicht weiß, was Web 2.0 ist, findet die Antworten natürlich bei Lycos iQ.

gefunden im einfach persönlich Sideblog