Wie Computer sein sollten
Eigentlich wollte sie nur das Bild in dem Textdokument gedreht bekommen. Also reicht sie mir den Laptop und ich fasse ihn wohl etwas ungeschickt hat. Über dem Touchpad leuchtet nun durchgehend eine kleine, rote LED auf. Es ist deaktiviert; eine nette Funktion, man kann nun nämlich beim Schreiben nicht mehr versehentlich drauf kommen. Doch wie deaktiviert man das wieder? Wir können es beide nicht.
Könnte es nicht einfacher sein? Ein kleiner Hinweis auf dem Bildschirm, wie man das Touchpad wieder aktiviert? Und wenn ich auf meinem MacBook Air eine externe Festplatte als Backup-Medium einrichten will, dann muss ich die gesamte Platte vorher partitionieren. Also muss alles erstmal gelöscht werden. Und dabei hatte ich extra in eine große externe Festplatte investiert, damit ich nicht drölf unterschiedliche Geräte habe.
Macht Linux das (mittlerweile) nutzerfreundlich? Gerade Gnome 2.x gefiel mir damals gut. Von der Optik, Haptik, Übersichtlichkeit und Anpassbarkeit war ich durchweg gut zufrieden. Aber eine schlechte Hardwareunterstützung machte mir Linux madig. Da gab es z.B. freie Treiber, die nicht alle Funktionen (horizontales Scrollen) des Touchpads unterstützten. Oder Treiber vom Hardwarehersteller selber, die aufwendig installiert und konfiguriert werden mussten und dann immer wieder abstürzten.

Der Apfel versprach eine bessere Balance zwischen Features und Benutzerfreundlichkeit. Natürlich zu einem deutlich höheren Preis, ein Preisschnäppchen findet man im Applestore eher selten. Doch mit der großen Integration von iCloud stößt man auch wieder auf die bekannten Probleme. Denn es fehlt oftmals die Performance. Und dann wird man auch gezwungen, dies zu nutzen. Wie beim iPhone und iPad entsteht ein goldener Käfig. Der arbeitet meistens fehlerfreier, aber eben nur meistens. Und dann haben es Alternativen schwer.

Mit Android erschuf Google das momentan meist genutzte Betriebssystem eines Computers. Auch wenn viele ihr Smartphone nicht unbedingt als Computer
wahrnehmen. Dass Android als freies Betriebssystem beworben wird, ist natürlich nur ein Teil der Wahrheit. Denn Google schafft es, dass angeblich freie Android zu kontrollieren. Für den Nutzer bleiben aber fehlende Updates und ein inkongruentes Design und Benutzererlebnis, was durch herstellereigene Betriebssystemaufsätze (Touchwiz, Motoblur, HTC Sense) oft eher verschlimmbessert wird.
Und dabei könnte es doch so schön sein…

Dass die Hardware nicht leistungsfähig genug ist, ist mittlerweile selten ein Argument. Selbst Audio- und Videobearbeitung lassen sich mittlerweile auf Computer machen, die für Heimanwender angeboten und bezahlbar sind. Auch bei den Smartphones und Tablets geht es meist nur noch um weniger Gewicht und längere (oder wenigstens gleichbleibende) Akkulaufzeit. Und auch wenn über geschwungene Displays, Smartwatches und andere Wearables spekuliert wird, bleiben das Randnotizen für die Mehrheit der Benutzer.
Jedenfalls wünsche ich mir das für 2014 und vielleicht auch noch 2015: Ein Jahr der Bugfixes und Usability-Verbesserungen. Ohne ein einziges neues Feature. Aber das ist absolut unrealistisch. Denn ohne neue Features, tolle neue Hardware usw. verkauft man keine neuen Geräte. Außer an mich vielleicht.