Back to Firefox – Nach gefühlten Jahrzehnten
Als ich mein neues MacBook Air bekam, installierte ich auch Firefox. Nicht unbedingt aus einem konkreten Bedürfnis heraus, eher aus Gewohnheit. Der Safari-Browser von Apple bietet eine ähnliche Geschwindigkeit, ebenfalls nette Features und auch einige Erweiterungen. Vor allem bietet er unter Mac OS X einen stufenlosen Zoom der Webseiten an, was ich von Anfang an gerne nutzte. Firefox hingegen zoomte immer nur in relativ großen Schritten und ist auch längst nicht so ruckelfrei wie Safari.
Aber nun bin ich trotzdem wieder bei Firefox gelandet. Der Grund ist die ausufernde Generalüberwachung durch Geheimdienste und der Anlass war der Vortrag über das TOR-Project auf dem 30C3. Dies nutzt auch den Firefox, überarbeitet ihn aber entsprechend für seine Tor-Software. Und da sieht man auch zwei große Vorteile des Mozilla-Browsers: Erweiterbarkeit und offener Quellcode.
Firefox ist OpenSource und könnte deshalb sicher sein
Nun halte ich von offenem Quellcode als Sicherheitsmerkmal erstmal nicht viel. Denn offener Quellcode / OpenSource bedeutet grundsätzlich nur, dass sich jeder das Programm anschauen kann. Aber noch nicht, dass dies auch gemacht wurde.
Dazu riefen nun die Firefox-Entwickler in den vergangenen Tagen explizit auf. Um sicher zu stellen, dass der Browser über keinerlei Hintertüren für Geheimdienste verfügt. Denn wenn beispielsweise die US-Geheimdienste zum Einbau einer Hintertür in den Browser aufforderten, dürften in den USA ansässige Firmen darüber ihren Nutzern auch nichts mitteilen.
Firefox ist erweiterbar. In viele Richtungen
Die Add-ons waren schon immer mein Hauptargument für Firefox. Chrome und Safari sind zwar auch erweiterbar (z.B. Chrome Web Store), aber nicht unbedingt in dem Ausmaß wie der Mozilla-Browser. Safari bietet eine relativ kleine Auswahl und Chrome scheint mehr in Richtung von Web-Apps zu gehen und hat so auch einige Spiele für den Browser. Die Firefox Add-ons sind mehrheitlich aber auf das Surfen, auf Webentwicklung etc. ausgerichtet. Und das möchte ich natürlich eher in einem Desktop-Browser.
Einige meiner Erweiterungen
- Adblock Plus oder Adblock Edge zum Blocken von Werbung
- mx4 ist ein komplettes Theme für Firefox
- Ghostery hilft gegen zahlreiche Tracker im Netz
- BetterPrivacy hilft beim automatischen Löschen von Flashcookies
- CookieCuller löscht Cookies beim Beenden von Firefox automatisch, aber es lassen sich Ausnahmen definieren. Sodass ich mich bei gewissen Services nicht immer erneut anmelden muss.
- Evernote Web Clipper zum Speichern von Webseiten in Evernote
- Pocket zum Speichern für das spätere Lesen
- Firebug ist die Erweiterung, wenn man mit HTML und CSS manchmal herumspielen möchte
- Evernote Clearly blendet auf einer Seite alles außer dem Inhalt aus und stellt die Webseite gut lesbar dar.
Eine spezielle Erweiterung zum Blockieren von unerwünschten Inhalten (Flash, Java) habe ich nicht extra installiert. Denn mittlerweile findet man im Add-on-Manager eine gute Übersicht über die installierten Plugins. Mit der Möglichkeit deren Ausführung erst auf Nachfrage zu erlauben. Den Add-on-Manager von Firefox findet man über den Menüpunkt Extras > Add-ons > Plugins
. Und dort lässt sich für jedes Plugin einstellen, ob es immer, niemals oder nur auf Nachfrage ausgeführt werden soll.
Fix und Foxi?
Das stufenlose und schnelle Zoomen von Safari vermisse ich noch ein wenig bei Firefox. Hier teste ich gerade das Add-on Pinch-to-zoom and Double-tap Gesture Support aber aktuell kommt es mir etwas sehr langsam vor. Vielleicht finde ich dazu ja noch eine Alternative. Im Ganzen bin ich mit Firefox aber sehr gut zufrieden. Die Start-Geschwindigkeit und die Surf-Geschwindigkeit waren früher immer meine Kritikpunkte. Doch mittlerweile bin ich mit beiden sehr gut zufrieden und kann auch im Alltag keinen Unterschied zu anderen Browsern feststellen. Nur dass Firefox mir das Gefühl einen sichereren Browsern gibt mit den entsprechenden Erweiterungen.