MonatSeptember 2005

Musiktipp: Microphone Mafia

Endlich mal Hiphop hören, ohne dass das Frauenbild dem einer Gummipuppe von Beathe Uhse entspricht?
Dann ist Microphone Mafia die richtige Wahl. Türkisch-deutsche Hiphopper aus dem Ruhrgebiet, die seit über 15 Jahren dabei sind. Bekannter wurden sie, als sie für die Kampagne der Gewerkschaftsjugend „Her mit dem schönen Leben“ (2003) den gleichnamigen Song machten. Auf ihrer Internetseite gibt es einige Hörbeispiele (leider im .rm-Format).

>> Microphone Mafia

Dieser Beitrag entstammt meinem alten Blog und wurde hier nachträglich veröffentlicht.

“Studie: Zu viel Medienkonsum macht dick, dumm und traurig” ja, wirklich?!

Golem.de gab heute morgen einen Beitrag unter dem Titel „Studie: Zu viel Medienkonsum macht dick, dumm und traurig“ die ersten Ergebnisse einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen e.V. (KfN) heraus. Auf der Projektseite der Studie „Mediennutzung und Schulleistung“ sind diese Ergebnisse veröffentlicht.
Die Studie an sich bzw. die nun herausgegebenen Ergebnisse sind sicherlich interessant, weisen sie doch nach, dass Kinder und Jugendliche, die viel fernsehen und computerspielen, schlechtere
Schulleistungen haben als Kinder und Jugendliche, die wenig fernsehen bzw. computerspielen und stattdessen mehr lesen, sich in Sportvereinen u.ä. engagieren.
Die grundlegende Frage, warum diese Kinder und Jugendlichen soviel fernsehen bzw. computerspielen, wird (noch) nicht beantwortet. Aber diese ist doch m.E. die wichtigste aller Fragen. Auch interessant dürfte sein, ob nur alleine oder doch mit mehreren Fernsehen geschaut
wird. Sind vielleicht die in der Schule schlechten Kinder und Jugendliche Einzelgänger mit wenig sozialen Kontakten? Und hat das Einfluss auf schulische Leistungen?
Hoffentlich werden diese Fragen noch weiter beantwortet, die Studie hat immerhin eine Laufzeit bis Mai 2008.

Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung.

„Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die
allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, dass
ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen.“

schrieb Adorno in dem Artikel „Erziehung nach Auschwitz„. Dieser Artikel und gerade der erste Satz ist sicherlich einer der bekanntesten bzw. am häufigstenzitierten von Adorno.
Hier noch drei weitere Zitate aus dem Artikel, die ich für lesenswert halte:

„Die einzig wahrhafte Kraft gegen das Prinzip von Auschwitz wäre
Autonomie, wenn ich den Kantischen Ausdruck verwenden darf; die Kraft
zur Reflexion, zur Selbstbestimmung, zum Nicht-Mitmachen.“

„Erziehung müsste Ernst machen mit einem Gedanken, der der
Philosophie keineswegs fremd ist: dass man die Angst nicht verdrängen
soll. Wenn Angst nicht verdrängt wird, wenn man sich gestattet, real so
viel Angst zu haben, wie diese Realität Angst verdient, dann wird
gerade dadurch doch manches von dem zerstörerischen Effekt der
unbewussten und verschobenen Angst verschwinden.“

„Ich fürchte, durch Maßnahmen auch einer noch so weit gespannten
Erziehung wird es sich kaum verhindern lassen, dass Schreibtischmörder
nachwachsen. Aber dass es Menschen gibt, die unten, eben als Knechte
das tun, wodurch sie ihre eigene Knechtschaft verewigen und sich selbst
entwürdigen; dass es weiter Bogers und Kaduks gebe, dagegen lässt sich
doch durch Erziehung und Aufklärung ein Weniges unternehmen.“

Der Artikel von Adorno ist zwar sicherlich interessant, aber ich für meinen Teil finde ihn schwierig zu lesen und auch etwas zu „unpraktisch“, zu philosophisch. Aber das sei jedem selber überlassen.