Der Moers, der Hitler, der Spiegel und die taz
Artikel über Hitler sind ja nun zuhauf zu finden. Einen Artikel des Spiegel kommentiert das frische Hitler-Blog der taz allerdings sehr schön:
Für Moers, und nicht nur für ihn, ist Hitler längst eine laientheatralische Handpuppe wie das böse Krokodil. Und diesem Handpuppenhitler kann man allerlei Albernheiten in den Mund legen, somit entzaubern und so zumindest die schaurig-schöne Kulturfigur Hitler wenn schon nicht entnazifizieren, so doch entmystifizieren.
Ich bin mir nicht sicher, ob das der richtige Weg zur Auseinandersetzung mit der Figur ist. Ich habe mich nun lange mit den einschlägigen Biographien beschäftigt und aus meiner Sicht müssten noch viel mehr Dinge zu dem Thema gesagt werden. Ich fürchte aber, dass die (obwohl wirklich gut gemachten) NS-Dokumentationen im Fernsehen gerade die Leser der Bonker-Bücher nur sehr begrenzt erreichen. Hier könnte Moers (auch gerne satirisch) etwas tiefer gehen.
Es läuft wohl letztlich auf die Frage hinaus, ob man das Thema „Hitler“ überhaupt nur tiefgründig angehen sollte oder auch verflacht thematisieren sollte.
Mit der mittlerweile häufigen Reduzierung des Nationalsozialismus auf die Person Hitlers halte ich eine Auseinandersetzung mit Hitler alleine ob der Entmystifizierung seiner Person / Rolle für etwas dürftig, aber leider angebracht. Ob Moers‘ Werk dann aber auch zu einer weiteren Auseinandersetzung wage ich erstmal zu bezweifeln. Etwas mehr Inhaltlichkeit scheint aber den Verkaufszahlen nicht unbedingt zuträglich zu sein.