Vor einigen Tagen veröffentlichte Robert Basic einen interessanten Artikel über die Zukunft „konventioneller“ Suchmaschinen (Wann braucht man Google nicht mehr?). Mittlerweile kann man ja getrost „Google“ als Synonym für alle nicht-menschlichen Suchmaschinen benutzen.
Und der größte Killer der Suchmaschinen ist die Wikipedia, so wie jedes andere Wiki, mit qualitativ hochwertigen Inhalten. Menschen verbinden sich unter Zuhilfenahme dieser Tools und informieren sich untereinander immer schneller, immer besser und immer ausführlicher über jedwede Art von Information. Blogs, Social Networks, Social Shopping-Plattformen, Wikis wie auch die Foren sind die größten, disruptiven Entwicklungen, die Google im Kern bedrohen.
schreibt Basic. Ein interessanter Gedanke, dass Mundpropaganda im weitesten Sinne die normale Googlesuche ablösen wird. Die Auswahl und Kommentierung von Links durch eine menschliche Redaktion, die Relevanz und Qualität wahrscheinlich noch jahrelang besser einschätzen können wird als die Algorithmen von Google, Yahoo & Co., klingt nicht nur logisch, sondern deckt sich auch gut mit meinen Erfahrungen.
Mittlerweile suche ich zum Beispiel nach der Herstellerseite einer Software nicht mit Google, Yahoo o.ä. Ich suche den entsprechenden Eintrag in der Wikipedia und folge dort dem Link zur Herstellerseite. Von der Anzahl der Klicks bzw. dem Eintrag von Suchbegriffen her ist es nicht aufwendiger. Aber ich muss nicht erst die ersten zehn (?) Ergebnisse einer Suche nach der Herstellerseite scannen, sondern sehe den Link direkt auf den ersten Blick. Irgendwelche Blogs oder Computerzeitschriften, die über die Software berichten, Konkurrenten und auch Werbung sehe ich so einfach nicht. Und ich komme direkt zu der gewünschten Seite.
Aber was ist mit neuen Seiten? Einen Eintrag in der Wikipedia zu bekommen, Backlinks für ein neues Projekt und Bekanntheit bei (anderen) Blogs und Social Search-Systemen ist nicht wirklich einfach. Bei den großen Suchmaschinen eine Sitemap mit dem Inhalt der neuen Webseite einzureichen, ist mittlerweile viel leichter. Und es ist weniger arbeitsaufwendig, als sich in den unterschiedlichen Social Bookmarking-Systemen einzutragen (Stichwort SMO).
Die Einstiegshürde für neue Seiten, neue Inhalte dürfte also ungleich höher sein. Das ist zwar auch ein Qualitätskriterium für die Seite, aber leider auch ein Qualitätskriterium für die Internet-Kenntnisse (und den Zeitaufwand) des Autoren. Also werden dann die besten Seiten über Web 2.0-Werkzeuge erreichbar sein und das große Mittelmaß hängt hinterher? Für dies wird man, so scheint es mir, auch noch Google & Co. brauchen.